zeitnah, weltfern 15: 5. Überlebenstechnik

Film

Société Lumière, Frankreich 1896 ENTREE DU CINEMATOGRAPHE A VIENNE Produktion Société Lumière 35mm/1:1,33/Schwarzweiß, stumm 15 Meter, 1 Minuten (16 B/Sek.) E. W. Emo, Deutschland 1936 FIAKERLIED Drehbuch Hanns Saßmann, E. W. Emo, Ödön von Horváth (nicht genannt) Kamera Eduard Hoesch Musik Nico Dostal Bauten Emil Hasler Ton Friedrich Wilhelm Dustmann Schnitt René Metain Darsteller Paul Hörbiger, Gusti Huber, Franz Schafheitlin, Erika Dannhoff, Hermann Erhardt, Josefine Dora, Else Reval, Tilde Hölzlin, Max Bayrhammer, Eugen Günther, Karl Schöpp, Willy Schultes, Josef Voggenhauer Produktion Algefa (Berlin) 35mm/Schwarzweiß, Ton 80 Minuten Einerseits eine Referenz an die allerersten Filme, die in Österreich gedreht wurden sowie an den Ort, der mental mit dem frühen Kino verwandt ist und ihm eine Heimstätte gab: den Wiener Prater. Andererseits die Erkundung einer Seelenlandschaft, in der Wien, Melancholie und Vergeblichkeit aufeinander einwirken. Ein Fiaker, der ein anständiger Mensch sein will, verfängt sich in seinen eigenen rigorosen Moralvorstellungen. Das Gute grenzt aus und droht daran zu zerbrechen. Eine Wiener Geschichte. Der Lumière-Mitarbeiter Eugène Dupont zeigt in Wien am 26. März 1896 im Gebäude Wien I., Kärntnerstraße 45/Eingang Krugerstraße 2 die erste öffentliche Vorstellung «lebender Photographien» mit dem «Cinématographe»-Apparat der Brüder Auguste und Louis Lumière in Österreich. Bis 17. Mai werden täglich Vorstellungen gegeben. Der Apparat wird daraufhin in das nahe liegende Gebäude Kärntnerstraße 39/ Eingang Annagasse 1 (Mezzanin) übersiedelt. Die Vorführungen werden dort vom 23. Mai 1896 bis 11. Mai 1897 fortgesetzt. Das Programm wird ständig geändert und mit neuen Bildern aus der Fabrik in Lyon ergänzt. Zudem kommen Filme auf den Spielplan, die 1896 vor Ort in Wien gedreht werden. Entrée du Cinématographe à Vienne setzt die Praxis der Société Lumière fort, den Vorführort der Lumièrefilme in den jeweiligen Ländern zu dokumentieren. Vorführort und Publikum werden selbst zu Darstellern. Ein alter Fiaker am Kutschbock reagiert auf die Kundschaft nicht. Er sitzt erstarrt. Ein leichter Stoß lässt ihn zu Boden fallen. Der Wachmann stellt den Tod fest, nimmt Papiere aus der Jackentasche und findet zudem ein gefaltetes Heft. Es enthält die Geschichte des Verstorbenen, Ferdinand Strödl. Fiakerlied erzählt in einer Rückblende aus dessen Leben, das eng mit dem Prater verbunden ist. Strödl ist der Inbegriff eines Fiakers und eines Mannes, der ein anständiges Leben führen will. Zu seinen beiden Pferden unterhält er eine innige Beziehung. Ein gediegenes Leben an der Seite seiner Wirtin lehnt er ab. Auf deren Warnung: «Sie spielen mit ihrem Glück» reagiert er lakonisch: «Das tun wir Menschen alle.» Strödl lernt eine junge Frau kennen, Ludmilla. Sie will ihr bisheriges Leben als Praterartistin hinter sich lassen. Beide glauben an eine gemeinsame Zukunft. Doch Ludmilla hat nicht gewagt, von ihrer Herkunft zu erzählen. Sie erfindet eine Adresse. Strödl entdeckt den Schwindel, fühlt sich hintergangen und beendet die Beziehung umgehend. Jolander, wohlhabend und routiniert im Umgang mit Frauen, bietet der Unglücklichen Trost an. Strödl sieht die beiden zusammen. Er kennt Jolanders Charakter gut, denn er ist sein Leibfiaker. Strödl bricht mit Jolander. Er zahlt seine Schulden zurück und gibt seine Verachtung zu erkennen. Im Handgemenge stürzt Jolander unglücklich. Am Fiaker wartet Ludmilla. Strödl geht vorüber: «Den Weg muss ich alleine gehen.» Fiakerlied wurde eigens für diese Filmschau vom Bundesarchiv/Filmarchiv Berlin auf Sicherheitsmaterial umkopiert.

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