Arnas Children

Israel, NL, 2003

FilmDokumentation

Ein bewegender Film über Arna Mer, die mit einer Gruppe von neun- bis zehnjährigen palästinensischen Kindern Theater spielte.

Min.84

Arna Mer wird 1929 als Tochter jüdischer Eltern in Palästina geboren. Bald nach der Gründung des Staates Israel schließt sich die ehemalige Palmachkämpferin der Kommunistischen Partei Israels an und heiratet den palästinensischen Parteisekretär Saliba Khamis.
Nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 wird sie mehrere Male wegen ihres Protests gegen Israels Besetzung der West Bank inhaftiert. Mit dem Beginn der ersten Intifada 1987 engagiert sie sich im Flüchtlingslager Jenin.
Mit Hilfe ihres Sohnes Juliano Mer Khamis, einem Schauspieler, sammelt sie eine Gruppe von neun- bis zehnjährigen palästinensischen Kindern um sich. Gemeinsam proben sie für Theaterstücke, die Jugendlichen bekommen aber auch psychologische Betreuung.

"Juliano filmte sie zunächst, als sie Kinder waren, Mitglieder von Arnas Theatergruppe. Es sind bezaubernde Jungen und Mädchen, lebenslustig und voller Humor. Wir sehen sie auf allen Vieren, bellend und einander angreifend in der Haltung eines »Hundes«. Wir sehen Ashraf, den eindrucksvollsten Jungen, der davon träumt, einmal der »palästinensische Romeo« zu werden. Wir hören diese Kinder, die unter unmenschlichen Bedingungen leben, wie sie von einem Leben von Glück und Glanz träumen." (Uri Avnery: Der palästinensische Romeo. Gedanken zum Film "Arnas Kinder"; aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert; www.uri-avnery.de, 13. März 2004)

Im Jahre 2003 kehrt Juliano nach Jenin zurück, um zu erfahren, was aus den Kindern des Theaters, das längst geschlossen werden musste, geworden ist. Drei von ihnen starben als Selbstmordattentäter. "In den Augen der meisten Israelis sind sie einfach Terroristen, Mörder und Verbrecher, deren einziges Lebensziel es ist, »jüdisches Blut zu vergießen«. Sie sehen nicht die Menschen dahinter und fragen nicht, woher sie kamen und was sie veranlasste, das zu tun, was sie tun. (...) Am Ende erschienen fast alle Kinder von Arna - noch einmal Seite an Seite - auf den Mauern auf den üblichen Postern zur Verewigung der Märtyrer. Die Kinder, die zu Beginn des Filmes so fröhlich und voller Possen waren, waren ernst und bedrohend geworden." (Uri Avnery, Der palästinensische Romeo. Gedanken zum Film "Arnas Kinder"; aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert; www.uri-avnery.de, 13. März 2004)

Für ihre hingebungsvolle Arbeit wird Arna Mer Khamis 1993 in Stockholm mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Im Februar 1995 stirbt sie an Krebs. Selbst während ihrer Chemotherapie geht sie noch auf die Straße, um gegen Israels Politik in den Besetzten Gebieten zu protestieren. Als sie erfährt, dass sie nur noch ein Jahr zu leben hat, besucht sie zum letzten Mal "ihre" Kinder und deren Familien in Jenin. Arna's Children ist nicht nur ein bewegender, verstörender und deshalb zutiefst menschlicher Film, sondern auch Julianos Abschiednahme von seiner Mutter.

IMDb: 8.2

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