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Filmkritik

„Blackkklansman“: Ein Afroamerikaner beim Ku-Klux-Klan

Die US-Komödie erzählt die unglaubliche Geschichte von der Unterwanderung des Ku-Klux-Klans durch einen schwarzen Polizisten.

von Oezguer Anil

08/21/2018, 12:05 PM

Colorado, 1970. Ron Stallworth (John David Washington) ist der erste dunkelhäutige Polizist in Colorado Springs. Er wird von seinen Kollegen diskriminiert und muss sich erst einen Namen machen, um von der Gemeinde akzeptiert zu werden. Als er in der Zeitung eine Anzeige des Ku Klux Klans sieht, beschließt er kurzerhand sich übers Telefon mit der rassistischen Vereinigung in Kontakt zu setzen. Er täuscht vor, Teil des Netzwerks sein zu wollen und macht sich mit ihnen ein Treffen aus. Blöderweise gibt er dabei seinen echten Namen an, kurzfristig wird beschlossen, dass sein Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) sich als Ron Stallworth ausgibt, um die Vereinigung zu unterwandern. Eine absurde Verwechslungskomödie, die auf wahren Begebenheiten beruht.

 

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Politische Seitenhiebe

Die Handlung klingt zu absurd, um wahr zu sein, aber hat sich 1978 ähnlich abgespielt. Die bizarre Konstellation zwischen rassistischen Christen und einem jüdischen Polizisten, der sich ihnen anschließt, um seinen afroamerikanischen Kollegen zu decken, ist die ausgefallenste Geschichte im Kino seit „Toni Erdmann“.  Die Komödie hat einen klugen Humor und ist voller politischer Seitenhiebe. Die Dialoge sind fantastisch geschrieben und erinnern stellenweise an die Drehbücher der Coen Brüder. Pointen sind hier nie nur Schenkelklopfer sondern immer auch ein politischer Kommentar. Auf den Vorschlag des Officers, dass Stallworth die Hilfe eines Kollegen braucht, um die Ermittlungen fortzusetzen, entgegnet dieser voller Enthusiasmus: „Mit dem richtigen weißen Mann ist alles möglich“, in einem Interview ergänzt Regisseur Spike Lee „vor allem, wenn er im Weißen Haus sitzt“.

 

Kult-Regisseur

BlacKkKlansman“ basiert auf der Autobiographie von Ron Stallworth. Als erstes interessierte sich „Get out“ Mastermind Jordan Peele für den Stoff, aber wusste, dass er nicht der geeignete Regisseur dafür war. Er kontaktierte Spike Lee und pitchte ihm die Geschichte. Nachdem er ihn davon überzeugen konnte, dass es sich hierbei tatsächlich um wahre Begebenheiten handelte, leitete das amerikanische Filmurgestein alles in die Wege, um Ron Stallworths Ermittlungen auf die große Leinwand zu bringen. Die Komödie konnte den Großen Jury Preis auf den Filmfestspielen in Cannes gewinnen und gilt jetzt schon als Oscar-Favorit.

3 von 5 unerwarteten Wendungen

 

Ein Schwarzer infiltriert den Ku-Klux-Klan. Spike Lee erzählt eine Geschichte, die zwar unglaublich klingt, sich in den 1970er-Jahren aber tatsächlich so zugetragen hat.

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