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Filmkritik

"Blair Witch": Wenig Neues aus dem Hexenwald

In der Fortsetzung zum "Blair Witch Project" betritt erneut eine Gruppe junger Leute den Hexenwald, was sich erwartungsgemäß als schwerer Fehler erweist.

10/05/2016, 10:43 AM

Manche werden es einfach niemals lernen: da ist vor knapp 20 Jahren im Zuge eines Dokumentarfilm-Projekts eine Gruppe von Jugendlichen in den Black-Hills-Wäldern spurlos verschwunden, darunter auch das Mädchen Heather. Nun glaubt Heathers Bruder die Verschollene in einem Internetvideo zu erkennen und schon macht er sich mit drei Freunden im Schlapptau und etlichen Kameras im Gepäck ebenfalls in die gefährlichen Wälder auf, weil er ernsthaft annimmt, seine Schwester könnte nach all den Jahren immer noch dort und vor allem am Leben sein. Auch ein einheimisches Pärchen schließt sich der Expedition an und die erste Nacht in der Wildnis bricht bald herein. Na, wie wird’s wohl weitergehen?

Geheimes Wald-Projekt

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1999 brachte das „Blair Witch Project“ neuen Wind ins Horrorgenre. Einzweiter Teilim Folgejahr konnte mit dem originellen Vorläufer dann schon nicht mehr mithalten und war sehr verzichtbar. Wenn sich Regisseur Adam Wingard nun entschlossen hat, erneut an die Geschehnisse des Originalfilms anzuknüpfen, wird das Werk zu einer sehr ambitionierten, aber letztlich überflüssigen Fleißaufgabe - die Thematik engt die Kreativität des Filmemachers viel zu sehr ein. Aus Gründen der Geheimhaltung bekam das Projekt zunächst den unverfänglichen Titel „The Woods“ verpasst. Hätte Wingard doch bloß wirklich einen eigenständigen Film mit diesem Titel gedreht, der absolut nichts mit dem Black-Hills-Spuk zu tun hat und auch ohne die mittlerweile so was von überstrapazierte Found-Footage-Fiction auskommt.

Standardprogramm einer Hexe

Zumindest die Ausrüstung der Hexen-Touristen hat sich verändert: die Kameras sind deutlich kleiner geworden und diesmal haben die jungen Leute sogar eine Drohne im Gepäck. Doch viel hilft ihnen das auch nicht, denn selbst fortschrittlichere Technologie kann die Waldhexe nicht beeindrucken und sobald die Unvorsichtigen erst ihr Reich betreten haben, zieht sie konsequent ihr Standardprogramm ab: beunruhigende Knackgeräusche dringen aus dem nächtlichen Wald und morgens sind komische kleine Holzkonstruktionen über den Zelten der Schlafenden angebracht (die Hexe bastelt halt gern); außerdem setzt sie auf Verwirrung des Zeitgefühls und Beeinflussung der Naturgesetze (ab einem bestimmten Zeitpunkt will die Sonne einfach nicht mehr aufgehen) - und wenn sie ihre Opfer erst mal ins desolate Hexenholzhaus gelockt hat, kann sie sich richtig austoben.

Unsichtbares Grauen

Wer der Hexe ins Gesicht blickt, ist verloren. Da ich noch in der Lage bin, diese Kritik zu schreiben und während des Filmschauens die Augen nicht geschlossen habe, lässt sich unschwer vermuten, dass wir sie gar nicht zu Gesicht bekommen. Aber das ist ja auch eine bewährte Erkenntnis: der Schrecken wird umso größer, je weniger wir das Entsetzliche sehen können. Bloß wirkt dieser alte Trick nach zwei „Blair Witch“-Filmen auch nicht mehr so richtig originell. Was soll’s: Im dunklen Wald ist es eh immer gruselig und wenn dann verwackelte Kamerabilder hinzugefügt werden, die für Desorientierung sorgen, sieht es gleich noch etwas unheimlicher aus.

7 von 10 hexenbetreuten Holzbastelkursen

franco schedl

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Ein paar junge Leute müssen auf einem Tripp in die Einsamkeit entdecken, dass sie nicht alleine in den Wäldern sind, denn etwas Böses lauert auf sie: die Blair Witch ist noch immer aktiv!

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