Days of Santiago

Días de Santiago

Peru, 2004

FilmDrama

Nach dem Militärdienst im Kampf gegen Drogenhandel und Terror kehrt der junge Soldat Santiago wieder nach Lima und in sein altes Leben zurück, das es so nicht mehr gibt.

Min.83

Santiago hat seinen Platz verloren, in der Familie, der Gesellschaft, unter den Freunden. So wird er wider Willen zu einem Kämpfer im Alltag, einem Soldaten in der Stadt, einem Söldner seiner selbst, verführt und verwirrt. Mit 26 Jahren hat Josué Méndez einen der formal avanciertesten und politisch relevantesten Filme des peruanischen Kinos realisiert. Der Ansatz ist ein global gültiger: Ein junger Mann kehrt nach dem Militärdienst an den Ort seines normalen Lebens zurück und soll sich nach drei Jahren Abwesenheit im Dienste irgendeines Vaterlandes wieder zurechtfinden. Auch die Situation, in die er zurückkehrt, ist austauschbar, egal ob er als Soldat aus dem Irak in die USA heimkehrte, aus Tschetschenien nach Moskau oder eben von der ecuadorianischen Grenze nach Lima: Die Gesellschaft und der Staat, die ihn zur Verteidigung von irgendwelchen Gütern gebracht haben, bieten ihm nun nichts, was verteidigenswert wäre. Der junge peruanische Filmemacher Josué Méndez legt hier ein formal bestechendes Erstlingswerk vor, in dem er aufzeigt, dass das Drama eines Armeedienstes oft erst dann richtig beginnt, wenn der Dienst vorüber ist. Zwischen schwarzweißen und farbigen Szenen wechselnd, gehört Méndez Film zum Überzeugendsten, was das peruanische Kino hervorgebracht hat. Es ist bei weitem nicht nur ein Film über den heimkehrenden Soldaten, Méndez zeigt uns auch ein ungeschminktes Bild vom Leben in Perus Hauptstadt Lima. (Walter Ruggle)

(Text: Viennale 2004)

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