Darkmoon
MEX, D, 2012
Min.53
Darkmoon ist ein kunstvoll, poetischer und experimenteller Dokumentarfilm, der sich mit der jungen Tzotzil-Maya Poetin Suyul beschäftigt. Sie ist eine zweisprachige Dichterin und schreibt in ihrer Erstsprache Tzotzil und in ihrer Zweitsprache Spanisch. Co-protagonist des Films ist ihr guter Freund Ronyk, Tzotzil Maler und Filmemacher. Er ist gleichzeitig auch Mitfilmemacher von Darkmoon und war in den Produktionsprozess involviert. Ziel des Produktionsteams war es eine poetische audio-visuelle Sprache zu finden, um die in Suyuls Poesie stark behandelten Themen darzustellen: Frauen, Düsterkeit, Tod, die Realitäten der Tzotzil. Obwohl Syuls' Poesie indigen und ihrer Kultur spezifisch erscheint, ist sie selbst sehr kritisch gegenüber Annahmen von "Indigenität". Sie dekonstruiert den Begriff "indigen", gibt uns aber eine tiefe Einsicht in eine übermenschliche Tzotzil Realität ihrer Poesie. Dennoch teilt sie ihr wissen nur bis zu einem gewissen Punkt mit den ZuseherInnen, da sie sich den Konzepten von Wissen und Repräsentation bewusst ist. Schlussendlich machen sich Suyul und Ronyk über die traditionell westliche "Realität" lustig, indem sie festhalten, dass diese Realität exotisch und absurd ist. Darkmoon konfrontiert Menschen mit offensichtlich "exotischen" und ungewöhnlichen Realitäten, aber auch zeitgleich mit solchen des "eigenen" kulturellen Kontextes, wodurch sie relativiert werden und nicht weniger exotisch erscheinen.
Schauplatz des Films ist Chiapas, der südlichste Bundesstaat Mexikos, in dem derzeit mehrere Gruppen von Mayas und andere so genannte "indigene" Gesellschaften leben.
Die weiteren Forschungsinteressen für diesen Film sind indigene KünstlerInnen und MedienproduzentInnen und ihre Rolle bei der Etablierung und Artikulation eigener Modernitäten und jungen indigenen Zeitgenossen.
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Regie: Thomas John