Der große McGinty

Arbeitstitel: The Biography of a Bum. Atemlos wie ein Schlagzeilenfilm der frühen 30er klappert Preston Sturges' Regiedebüt die Stationen einer politischen Karriere ab: Der Grobian Dan McGinty mausert sich vom Obdachlosen zum Mafiaschläger zum Gouverneur. Zu Fall bringt ihn ein törichter Anflug von Rechtschaffenheit. Die Rahmenhandlung zu Beginn macht auf Noir-Melodram - der erste dramaturgische Witz dieser wendig gebauten Korruptions­satire: Ein weinerlicher Antiheld im weißen Anzug wird nur eingeführt, um gleich wieder beiseite geschubst zu werden. Statt ­Melancholie regiert hier grimmige Fröhlichkeit und die Magie des gesprochenen Worts. Wenn der allmächtige Boss (hinreißend: Akim Tamiroff) von den Vorzügen eines Dammbaus beim Veruntreuen öffentlicher Gelder schwärmt, dann geht alle Kritik in der schieren Freude am doppelzüngigen Sprechen auf. Die Dinge aus sicherer Distanz zu beobachten, ist bei Sturges keine Option. (J.S. - Filmmuseum)