Der lebende Leichnahm
ivoj trup
D, SU, 1929
Min.121
Das anachronistische zaristische Ehegesetz treibt Fedja in den Selbstmord. Seine Frau Liza liebt längst einen anderen, den Staatsrat Karenin. Um sich nach dem geltenden Recht scheiden lassen zu können, muss Fedja einen Ehebruch fingieren. Dieser scheitert an seinem Ekel an der Lüge, seinem inneren Widerstand, eine absurde religiöse Moral, die staatliches Gesetz geworden ist, zu befolgen. Fedja taucht unter, haust in Nachtasylen, bis er eines Tages wiedererkannt wird und mit Liza, die inzwischen Karenin geheiratet hat, der Bigamie angeklagt wird. Ohne Aussicht, frei gelassen zu werden, bringt sich Fedja im Gerichtssaal um.
»Pudowkin ist mimisch so äußerst sparsam und doch so erschütternd, [...] er klammert sich ausgestoßen, elend, an die schmutzige Wand des Asyls und erregt nicht nur Mitleid, sondern Empörung. Er geht unberührt durch eine Welt des Schmutzes, der Erniedrigung und wird zum Träger aller Hoffnungen auf eine bessere Welt.« (Die Welt am Abend, Berlin, 15.2.1929)
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Schauspieler: Wsewolod Pudowkin, Maria Jacobini, Viola Garden, Nata Watschnadse, Julia Serda
Regie: Fedor Ozep
Kamera: Anatoli Golownja, Piel Jutzi
Autor: Boris Gusman, Anatoli Mariengof nach dem gleichnamigen Stück von Lew Tolstoi
Musik: Werner Schmidt-Boelcke