Barbara Passrugger war Träumerin, Bergbäuerin, Geliebte, Mutter und Bergsteigerin zugleich. Eine mutige und facettenreiche Frau, die Grenzen überschritt, Traditionen brach und neue Maßstäbe setzte. Passrugger hat offen über Kindheit, Sexualität, Kirche und Arbeit im Salzburger Ort Filzmoos in der Zeit um die beiden Weltkriege geschrieben. In einer Welt voller Gehorsamkeit und Disziplin, Arbeit und Härte sowie Gottesfurcht war wenig Platz für Träume, Fantasie, Gefühle oder gar Selbstverwirklichung.
Mitunter erlebten gerade Frauen eine besonders harte Zeit. Auch Barbara Passrugger kämpfte viele Jahre pflichtbewusst und selbstlos für das Wohl ihrer Familie. Gleichzeitig versuchte sie ihren eigenen Träumen und Sehnsüchten zu folgen, überschritt Grenzen und flüchtete in die Berge. Sie tat Dinge, die für Frauen in der damaligen Zeit verboten waren. Und das mit einem Unrechtsbewusstsein das eher der heutigen Zeit als der damaligen entspricht. Traditionen zu brechen, der eigenen Intuition zu folgen, sich von der katholischen Sittenlehre zu emanzipieren und auf eine wahre Liebe zu hoffen, brachten ihr Spott und Verachtung. Irgendwann konnte Barbara nicht mehr still und gehorsam sein: Als Schriftstellerin brach sie das Schweigen und setzte neue Maßstäbe für die weibliche Bevölkerung. Noch im hohen Alter wagte sie ein neues Leben, verließ den Hof, ging wieder Skifahren und Bergsteigen und konnte ihre Aufgeschlossenheit und Kontaktfreudigkeit endlich ausleben. Nach vielen Jahren der Entbehrung verwirklichte sie sich ihre persönliche Vorstellung vom Leben, der Freiheit und Leidenschaft.
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