Die Bilder der Welt und die Inschrift des Krieges

BRD, 1988

FilmDokumentation

Hier werden Bilder gewendet und auf ihre Kehrseiten untersucht. Diese erzählen weniger vom Geld, denn von der Nutzung im Krieg.

Der drohende Absturz von einem Turm, d. h. Todesfurcht, bringt 1858 auf die Idee des Messbildverfahrens. "Es ist gefährlich sich leiblich am Schauplatz aufzuhalten, sicherer ist ein Bild". Andere können nicht ausweichen, haben keine Wahl. Von ihnen werden Bilder gemacht, gleichgültig gegenüber dem nahenden Tod. Bereits 1944 nehmen alliierte Luftaufklärer aus 7000 Metern Höhe ein Bild von Auschwitz auf. Doch die Aufmerksamkeit richtet sich nicht auf das Todeslager, sondern auf das geografisch nahe gelegene Buna-Werk. Erst 1977 werden diese Bilder ausgewertet. Worte werden in sie eingetragen. Die Organisation einer Industrie des Tötens wird schematisch sichtbar. Camouflage am Rande: Das Auto mit dem Zeichen des Roten Kreuzes diente zum Transport von Zyklon B. Für Bilder aus der Nähe befand sich die SS als zuständig. Sie fotografierte die Vorgänge in Auschwitz. Um die Beweiskraft des Abbildes ging es auch Alfred Kantor, der das Lager überlebt hat. Er fertigt detailgetreue Zeichnungen davon. Die Geschichte bekommt ein Bild und ein Gedächtnis.
Farocki betreibt Bilder-Archäologie. Er durchgräbt Sinnebenen, befragt Nutzungen. Er bezeichnet seine Fundstellen und wagt historische Sprünge. Er macht seinen Zuschauern Angebote und entlässt aus dem Film mit einem programmatischen Satz von Günther Anders: "Die Wirklichkeit hat zu beginnen."
Länge: 75 Min.

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