Ein anständiges Leben
Ett anständigt liv
SE, 1979
Ein Jahrzehnt später geht die Geschichte von Stoffe und Kenta in Farbe weiter.
Min.102
Die »Mods« gravitieren noch immer um den Stockholmer U-Hauptbahnhof, an dem sie schon als Halbwüchsige den spießigen »Svenssons« hinterhergespottet haben. Jarl zitiert Ginsberg, Eluard oder Appolinaire, er inszeniert seine vom prekären Leben gezeichneten Protagonist:innen mitunter wie Genrefilmheld:innen, kontrastiert diese Momente dann aber umgehend – und unerwartet drastisch – mit Hinfälligkeit, Gewalt, Schmutz, Blut. Denn Anflüge von Leichtigkeit wie im ersten Film sind kaum mehr zu finden. »Ich werde keine dreißig«, sagt einer. Ein anderer wurde schon drei Mal für tot erklärt. Neben Alkohol und Joints sorgt Heroin, gedrückt am Bahnhofsklo, jetzt für den schnellen Kick. Die Geschichte von Stoffe und Kenta geht weiter, aber nicht für beide gut aus. Wer hat bloß jemals gemeint, dass Heroin schick wäre? (M.B. / N.K. / I.R.)
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Regie: Stefan Jarl
Autor: Stefan Jarl