Harley Davidson 344
Electra Glide in Blue
USA, 1973
Monument Valley. Die Kamera gleitet minutenlang am weißen Mittelstrich der Highways nicht vorwärts, sondern zurück. In ähnlicher Weise nimmt der Film, ein gewaltiges Außenseiterwerk der New-Hollywood-Ära, den Hippie-Heroismus der Easy Rider-Kultur ebenso wie den Cop-Heroismus der Dirty Harry-Adepten radikal zurück.
Min.114
n diesem Kultfilm vereint Regisseur und Musikproduzent James William Guercio die Hippiekultur mit klassischen Copfilm-Mustern der Dirty Harry-Ära.
John Wintergreen, ein kleiner Streifenpolizist auf der mächtigen Harley Davidson 344, will sich beweisen, Morde aufklären, vom Motorrad- zum Auto-Cop aufsteigen, ein richtiger Detective werden. Am Ende sitzt er irgendwo in Arizona, aufrecht wie eine Puppe, auf der Mitte der leeren Straße. Dazwischen liegt eine elegisch-finstere und spannungsreiche Erzählung über den Verlust aller Ideale, die ein Kritiker als "missing link zwischen 'The Searchers' und 'No Country for Old Men'" beschrieben hat. 1973 war das noch anders: Der 28jährige Regiedebütant Guercio, Musiker und Plattenproduzent im Hauptberuf, konnte angesichts der feindseligen Stimmung gegenüber "Electra Glide" keinen weiteren Film realisieren.
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Schauspieler: Robert Blake, Billy Green Bush, Mitch Ryan, Jeannine Riley, Elisha Cook Jr.
Regie: James William Guerico
Kamera: Conrad L. Hall
Autor: Robert Boris
Musik: James William Guerico