Fei-zao-ju (Soap Opera)

China, 2004

FilmDramaIndependent

Min.90

Ausgehend von seltsamen, manchmal unglaubwürdigen Begebenheiten, Geschichten und Kurzmeldungen aus der Zeitung verdichtet Soap Opera das schillernde Mosaik alltäglicher Figuren und Erzählungen. So seltsam die Begebnisse sind, wie jene von dem Studenten, der das Kind seiner Nachbarsfamilie kidnappt, so verständlich erscheint alles jenseits psychologischer Einfühlung und moralischer Beurteilung. Es gibt eine andere Logik, sagt Wu Ershan, die direkt aus den Menschen und den Dingen kommt. Und jenes niemals zusammenpassende Puzzle ist, das wir Leben nennen. Der Titel Soap Opera leitet sich ganz offensichtlich von der Trivialität her, mit der die unangenehmen Ereignisse sich hier anbahnen und ihren verhändnisvollen Lauf nehmen (John McNaughtons Henry Portrait of a Serial Killer oder Gaspar Noés Seul contre tous lassen grüßen). Der berühmte Nachbar, an dem keiner etwas Böses bemerkt haben will, der brave Junge, der plötzlich zur Bestie wird, der Unhold in der Maske des Biedermanns sie alle sind entweder real man findet sie tagtäglich in der Zeitung und in den Fernsehnachrichten oder aber ohnehin nur Produkte unseres übermäßigen Medienkonsums. Der Unterschied, so will uns Wu Erhan mit seinem Film zeigen, ist marginal, und wird durch die allgemeine Abstumpfung immer noch geringer. Ein Lehrstück. (Andreas Ungerböck)

(Text: Viennale 2004)

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