misterlink-4.jpg

 

© Centfox Film

Filmkritik

"Mister Link - Ein fellig verrücktes Abenteuer": Affiger Animationsspaß

Das Animationsstudio Laika überrascht uns mit einem humorvollem Abenteuer, das auch ernste Untertöne zu bieten hat.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

05/29/2019, 10:03 AM

Endlich wurde sie gefunden – die fehlende Verbindung zwischen Mensch und Affe. Der stark behaarte Typ sieht zwar eindeutig nach Gorilla aus, spricht aber fehlerfrei unsere Sprache und hat sich auch ansonsten gute Manieren angeeignet. Außerdem ist der haarige Held zwar bärenstark, aber auch furchtbar tollpatschig und nimmt vor allem Redewendungen wörtlich, wodurch er seinen neuen Freund Sir Lionel Frost oft zur Verzweiflung treibt.  

misterlink-1.jpg
ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Gorilla sucht Yetis

Dieser Adelige ist ein ichbezogener Abenteuer, der immer auf der Suche nach phantastischen Kreaturen die Welt durchstreift und endlich als ernsthafter Forscher anerkannt werden möchte. Gleich zu Beginn lockt er mit Dudelsacktönen Nessie aus ihrem feuchten Loch hervor und surft auf dem Rücken des Urviechs über den schottischen See. Ähnlich actionreich geht es weiter, wenn Frost dann bald in einem Wald der Neuen Welt auf „Mister Link“ trifft. Die stinkkonservative Alte Welt wird hingegen durch einen Lord der britischen naturforschenden Gesellschaft repräsentiert, für den Menschenaffen und Frauen auf der gleichen (niederen) Stufe stehen und der alles daransetzt, um Frosts Unternehmung scheitern zu lassen, weil so ein fleischgewordenes Missing Link zwischen Tier und Mensch nicht in sein Weltbild passt – sogar einen durchtriebenen Menschenjäger und Auftragskiller hetzt er ihm auf den Hals.  Als das ungleiche Duo Link und Frost wenig später in der verwitweten Abenteurerin Adelina Verstärkung findet, brechen sie gemeinsam ins ferne Tibet auf, wo in wolkigen Höhen das sagenhafte Shangri-La liegen soll: angeblich die Heimat der Yetis – und zu genau denen möchte Link, weil er das ewige Alleinsein satthat und in ihnen seine Artgenossen sieht.

misterlink-2.jpg

Stop-Motion-Zauber

Die Figur des Lionel Frost ist übrigens Hugh Jackman wie aus dem Gesicht geschnitten und wird in der Originalfassung auch von ihm gesprochen (die deutsche Stimme gehört Christoph Maria Herbst). Wenn Mister Link seine Stimme erhebt, hören wir entweder Zach Galifianakis oder Bastian Pastewka, während Adelina dank Zoe Saldana bzw. Collien Ulmen-Fernandes verständlich für uns wird.  Die Stop-Motion-Zauberer des Laika-Studios haben sich nach Filmen wie „Coraline“, „ParaNorman“ oder „Kubo“ eine neue Extravaganz ausgedacht und bieten nicht nur eine höchst abenteuerliche und hochkomische Story, sondern sprechen zugleich auch sehr ernste Themen wie Rassismus, Patriarchat und Emanzipation an; dabei versetzen sie uns zurück in die grandios animierte Welt des späten 19. Jahrhunderts. Unterhaltung somit, die zugleich anspruchsvoll und leicht ist - was will man mehr? Dieser Film wird ausdrücklich von Charles Darwin und mir empfohlen.

4 von 5 goldenen Bananen

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat