Geliebte Clara

H, D, F, 2008

Film

Martina Gedeck spielt eine Paraderolle in dieser feinsinnigen Künstlerbiografie über die legendäre Dreiecksgeschichte zwischen Johannes Brahms, Robert und Clara Schumann. Robert Schumanns Geburtstag jährte sich am 8. Juni zum 200. Mal.

Min.105

Im Jahr 1850 lassen sich die berühmte Pianistin Clara Schumann (Martina Gedeck) und ihr Mann Robert (Pascal Greggory) in Düsseldorf nieder. Der als Beethoven-Nachfolger gefeierte Komponist hat hier eine gut dotierte Anstellung als städtischer Musikdirektor bekommen. Die beschauliche rheinische Stadt scheint dem Paar mit seiner sechsköpfigen Kinderschar endlich einen Hafen zu bieten. In einem wahren Schaffensrausch beginnt Robert seine "Rheinische Sinfonie" (op. 97) - doch das Dirigieren fällt dem von diffusen Schmerzen und Stimmen in seinem Kopf geplagten Genie immer schwerer. Gegen den Widerstand der Musiker übernimmt Clara die Leitung des Orchesters. Bei der Uraufführung der neuen Sinfonie muss sie ihrem labilen Mann buchstäblich unter die Arme greifen. Die Sinfonie wird gefeiert, doch durch seine peinigenden Wahnvorstellungen wird Robert zunehmend von starken Schmerzmitteln abhängig - deren Dosierung Clara vor eine schwierige Aufgabe stellt. Schließlich tritt der junge Johannes Brahms (Malik Zidi) in das Leben des Paares. Der temperamentvolle Freigeist wird zu einem von den Kindern geliebten Hausfreund, zum Protegé Roberts und zum lebenslangen Vertrauten Claras, die er über alles verehrt. Nach einem Selbstmordversuch begibt Robert sich in die Nervenklinik von Dr. Richartz (Walter Theib| der sich durch die Heilung des berühmten Musikers profilieren will. Finanziell geht es nun begab. Wegen der Kinder kann Clara nicht auf Konzertreise gehen, um das nötige Geld zu verdienen. So kommt sie nur durch die Unterstützung Brahms' über die Runden, dessen Stern inzwischen aufgegangen ist. Nach Roberts Tod gesteht der junge Musiker Clara endlich seine Liebe.

Der Komponist Robert Schumann und die Pianistin Clara Schumann waren eines der berühmtesten Künstlerpaare des 19. Jahrhunderts. Legendär ist auch ihre von Spekulationen begleitete Freundschaft mit Johannes Brahms. Die renommierte Autorenfilmerin Helma Sanders-Brahms ("Deutschland bleiche Mutter"), weitläufig eine Nachfahrin von Johannes, wirft einen neuen Blick auf diese Menage à trois und auf die letzten Lebensjahre Robert Schumanns, der 1856 starb. Ihr Augenmerk liegt dabei auf Clara als moderner, zupackender Frau, die an mehreren Fronten kämpft: als hingebungsvolle Mutter, Künstlerin, Liebende und bald auch Familienernährerin. Martina Gedeck überzeugt einmal mehr als starke, erotische Frau vom Typ "Macherin", die das Publikum unwiderstehlich in ihren Bann zieht. Malik Zidi ("Tropfen auf heiße Steine") glänzt als ungestümes, sensibles Genie, dessen unerfüllte Liebe zu Clara einer tiefen Verbundenheit weicht. Und Pascal Greggory verkörpert eindrücklich den besessenen Komponisten, der immer tiefer in den Wahn abdriftet.

IMDb: 5.5

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