Herz des Himmels, Herz der Erde

D, 2011

FilmDokumentation

Was verbirgt sich hinter dem Mythos des Mayakalenders, dessen "Lange Zählung" nach 5125 Jahren am 21. Dezember 2012 endet? Wird die Welt untergehen?

Min.98

HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE reist ins mexikanische Chiapas und nach Guatemala, die Heimat der etwa neun Millionen heutigen Maya. Sechs junge Maya lassen uns teilhaben an ihrem Leben, ihrem Alltag, ihren Zeremonien und ihrem Widerstand gegen die Bedrohung ihrer Kultur und Umwelt. Dem westlichen Objektdenken, das Globalisierung, genmanipulierte Nahrung und Umweltzerstörung als Normalität hinnimmt, begegnen sie mit einer Kosmovision, die das Andere, Mensch, Tier, Natur, nicht als losgelöstes Gegenüber, sondern als Teil des eigenen Seins begreift.


Chan K'in, ein junger Lacandonen-Maya, lebt in der überwältigenden Natur des letzten großen Regenwalds Nordamerikas, der durch die Abholzung und die drohende Ausbeutung der dort entdeckten Ölvorkommen bedroht ist. Sein Onkel, der berühmte Schamane Don Antonio, unterweist ihn in den Zeremonien und in der Heil- und Pflanzenkunde. Der Astro-Archäologe Alonso deutet in Palenque die geheimnisvollen Inschriften der Ruinen, zieht Parallelen zwischen dem Untergang des Maya-Imperiums, dem Ende eines Zeitzyklus und dem drohenden ökologischen Kollaps.


Flori musste als kleines Mädchen vor dem Völkermord in Guatemala fliehen, dem ihre halbe Familie zum Opfer fiel. Nun kehrt sie zurück in ihr Dorf, um den Widerstand gegen das kanadische Minenunternehmen zu unterstützen, das unter rücksichtslosem Einsatz hochgiftiger Chemikalien Gold im Tagebau abbaut. Felipe ist nach vielen Umwegen ein spiritueller Maya-Führer in Guatemala geworden, der eingebettet in die besondere Erinnerungskultur der Maya Überlebenden des Völkermords hilft, ihre Traumata zu überwinden.


In der Kosmovision der Maya ist die Welt der Natur mit der der Vorfahren durch Träume verbunden. HERZ DES HIMMELS, HERZ DER ERDE verknüpft die politische und soziale Gegenwart der Protagonisten in musikalischen und traumartigen Sequenzen mit Bildern der Natur und der mythologischen Vergangenheit. Der Film schlägt den Bogen vom Popol Vuh, dem Schöpfungsmythos der Maya, zu den Herausforderungen von heute; von den majestätischen Ruinen der klassischen Periode zu den lebendigen Zeremonien und Traditionen der heutigen Maya, zu ihrer Spiritualität und ihrem Widerstandsgeist. Nicht als unabwendbare Prophezeihung verstehen sie das Ende des Maya-Kalenders, sondern als Schließen eines Kreises - als Möglichkeit eines Neuanfangs.

Ein bewegender, eindringlicher Film voller Respekt für seine Protagonisten, der in Bildern voller Schönheit, Schmerz und Hoffnung die Möglichkeit einer anderen Weltsicht erschließt.

IMDb: 7.2

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