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© Sony Pictures

Filmkritik

"Hotel Transsilvanien 3": Verliebt in eine Menschenfrau

Die Monster sind auf einem Kreuzfahrt nicht so gut aufgehoben, wie in ihrer angestammten düsteren Umgebung.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

07/16/2018, 08:40 AM

Bisher hat Drak als Hotelbesitzer Gäste beherbergt – jetzt wird er selber zum Touristen. Weil seine Tochter glaubt, dass der Papa überarbeitet ist (obwohl für sein seltsames Verhalten ganz andere Gefühle verantwortlich sind), hat sie die Initiative ergriffen. Daher treten der Vampir und seine ungewöhnliche Sippe nun eine Luxuskreuzfahrt für Monster an. 

 

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Mit Gremlin-Air zum Bermudadreieck

Nach einem Anflug mit der Gremlin-Air besteigen sie ein Schiff im Bermudadreieck, wo sie von Fischen betreut werden, die in Anzügen stecken und das Maul sehr hoch tragen.  Die Reise führt an einigen Attraktionen vorbei bis zum legendären versunkenen Atlantis. Jeder aus dem bunten Haufen versucht, sich auf seine Weise zu amüsieren: die Werwolfsjungen tollen im Rudel herum, Draks Enkel hat einen Riesenhund als Haustier mit aufs Schiff geschmuggelt, der Unsichtbare und seine Freundin sind noch immer so unauffällig wie möglich, die Mumie wickelt ihre Freizeitgestaltung ab, ohne die Bandagen zu verlieren, Frankensteins Kreatur verspielt am Kartentisch schon mal ein paar Körperteile und sobald das Schleimmonster seekrank wird, kann das zu unerwartetem Nachwuchs führen.

 

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Drak in Liebesnöten

Auch wenn sie Urlaub machen, erfüllen die Monster somit ihrer Unterhaltungspflicht, und wir lernen Drak obendrein von einer unerwartet romantischen Seite kennen. Während es im erste Teil dieser Filmreihe zur einer Annäherung zwischen Mensch und Vampir gekommen ist und sich Teil 2 der Kindererziehung gewidmet hat, steht nun die Liebe eines Langzeitwitwers im Mittelpunkt. Die hübsche blonde Kapitänin Ericka (mit der deutschen Stimme von Anke Engelke) übt eine unerwartete Wirkung auf Drak aus:  gleich nach dem ersten Blickkontakt ist er einfach hin und weg und kann nur noch Unverständliches in seiner Muttersprache stammeln. Ob der Frischverliebte nach über einem Jahrhundert ohne Partnerin wohl noch gelingt, seinen Charme spielen zu lassen? Vor allem ist die angebetete Menschenfrau vielleicht doch nicht die richtige Wahl, weil sie ein dunkles Geheimnis hütet, das für alle Monster unschöne Konsequenzen haben kann.

 

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Rückblende und Figuren mit ADHS-Syndrom

Gleich zu Beginn überrascht uns dieser Teil übrigens mit einer Rückblende ins Jahr 1897, als unsere alterslosen Monster gerade mit dem Zug durch Transsilvanien fuhren. Bei dieser Gelegenheit wird ein neuer Gegenspieler vorgestellt, dessen Name für Kenner des originalen "Dracula"-Romans sehr vertraut klingen sollte und mit dem es Drak den ganzen Film hindurch immer wieder zu tun bekommen wird.

 

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Trotz solchen Rückblenden, Reiseattraktionen, Schiffsabenteuern, Tauchgängen und Gefühlsverwirrungen ist Teil 3 der bisher schwächste Film dieser Reihe: die Handlung ist viel zu sehr in Einzelepisoden aufgesplittert, wirkt teilweise ziemlich kindisch bzw. künstlich in die Länge gezogen und die Hyperaktivität der Figuren kann beim Zuschauen ganz schön nervös machen. Haben sie eigentlich auch früher schon pausenlos derart herumgezappelt und -gehampelt und sich bewegt, als müssten sie an einem Lehrfilm über das ADHS-Syndrom mitwirken? Das überzogene Finale in Form eines DJ-Battels zwischen Mensch und Monster soll das Werk dann wohl als echten Sommerfilm ausweisen, in dem mit Discohits gute Laune verbreitet wird. In seinem düsteren Schloss ist Drak aber eindeutig wesentlich besser aufgehoben und wird in den nächsten 100 Jahre hoffentlich keinen Urlaub mehr machen.

6 von 10 Riesenhundesabberbatzen

franco schedl

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