Jewish Slapsticks

FilmKomödie

Die Izzy-&-Lizzie-Serie ist eine echte Rarität, eine lohnende Neuentdeckung allemal. Mit einer Einführung von David Davidowicz (Jüdischer Filmclub Wien)

Der König ist tot, es lebe die Königin! Oder: LONG FLIV THE KING. Doch um die Thronfolge antreten zu können, muss Prinzessin Helga innerhalb von vierundzwanzig Stunden heiraten. Dies fordert der machthungrige Premierminister, der selbst gerne auf dem Thron sitzen möchte. Was tun? Die Gouvernante hat die Idee, einen zum Tode Verurteilten zu heiraten, denn der kann keine Ansprüche stellen. Doch das unerwartete Geständnis des eigentlichen Täters bringt den vermeintlichen Mörder plötzlich frei. Er reist in Begleitung seines Freundes (Max Davidson) der Prinzessin nach, um den Königsthron zu besteigen. Seine Ankunft stößt weniger bei Helga als beim Premierminister auf Widerstand, der mit Unterstützung seines Adlaten (Oliver Hardy) alles daran setzt, den neuen König auszuschalten. - Ein Film, dessen Handlung sich durch Anschlagserien und Verfolgungsjagden zu aberwitzigem Tempo steigert.



Die Izzie-&-Lizzie-Filme kamen in den 1920er-Jahren auf, inspiriert von einer erfolgreichen Welle von jüdischen Filmfiguren wie Potash und Perlmutter, vor allem aber mit den von Max Davidson verkörperten jüdischen Charakteren. Im Gegensatz zu den Vorbildern geben sich diese in der Izzie-&-Lizzie-Serie bereits als weitgehend assimiliert. Auf den jüdischen Konnex wird nur mehr en passant verwiesen, beispielsweise wenn in PAPA'S PEST Cohen seinem Sohn das Fußballspielen mit der Bemerkung verbietet, der Ball sei aus Schweinsleder gemacht. Ein weiteres Merkmal der Filme ist die Gegenüberstellung von klassischen Einwandererstereotypen. Gemeinsam ist den Filmen die Freundschaft zwischen Izzie und Lizzie, wobei die Familiennamen als auch die verkörpernden Schauspieler nicht an dem seriengebenden Titel gebunden sind. Die aus den Stereotypen entwickelte Komik bleibt subtil im Hintergrund angesichts der slapstickartigen Dramaturgie, die sich von einer Situationskomik zur nächsten förmlich zuspitzen, um letztlich in akrobatischem Nonsens und waghalsigen Stunts zu kulminieren. Die Izzy-&-Lizzie-Serie ist eine echte Rarität, eine lohnende Neuentdeckung allemal und - last not least - Slapstick vom Feinsten. (Armin Loacker)


LONG FLIV THE KING USA 1926

REGIE: Leo McCarey

PRODUZENT: Hal Roach

BUCH: Charles Alphin

ZWISCHENTITEL: H. M. Walker

KAMERA: Floyd Jackman

SCHNITT: Richard C. Currier

DARSTELLER: Charley Chase, Martha Sleeper, Max Davidson, Oliver Hardy, Fred Malatesta, John Aasen, Sammy Brooks, Helen Gilmore, Lon Poff

LÄNGE: 22 Minuten


NIZE PEOPLE USA 1927

REGIE: Sam Newfield

SUPERVISION: Billy West

DARSTELLER: Johnny Morris, Leo Sulky, Lucille Erwin, Elfi Fey, Bernie Glazer

PRODUKTION: West Brothers Happiness Comedies Inc.

LÄNGE: 20 Minuten


PAPA'S PEST USA 1928

REGIE: William Watson

BUCH: Leslie Goodwins

ZWISCHENTITEL: Joe Traub

KAMERA: William C. Heyer

DARSTELLER: Neal Burns, Vera Steadman

PRODUKTION: Al Christie für W. T. Lackey Production

LÄNGE: 27 Minuten


LIVE-MUSIK: Fabian Pollak (Gitarre) & Thomas Berghammer (Trompete)

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