Juízo (Behave)

Brasilien, 2007

FilmDokumentation

Min.90

Mit Juízo setzt die Dokumentarfilmemacherin Maria Ramos ihre Untersuchung des brasilianischen Justizsystems fort, die sie bereits mit ihrem vorherigen Film Justiça (2004) begonnen hat. Diesmal begleitet sie junge Kriminelle in Rio de Janeiro, die mehr oder minder schwere Delikte begangen haben: Die Vorwürfe reichen von Fahrraddiebstahl, Handel mit Kokain, bewaffnetem Raubüberfall bis hin zu Mord. Die Jugendlichen - Mädchen und Jungen - werden im Gerichtshof vorgeführt, bevor sie im Institut Padre Severino, einer Jugenderziehungsanstalt, landen. Dargestellt werden sie aus rechtlichen Gründen von Laiendarstellern, da die realen Angeklagten nicht gefilmt werden durften. Ramos zeigt auf der einen Seite die Justiz, die versucht, mit Ratschlägen sowohl an die Jugendlichen als auch an die Eltern - so sie anwesend sind - die Missetäter wieder auf den rechten Weg zu bringen. Auf der anderen Seite zeigt sie diejenigen Straftäter, die wenig Einsicht zeigen und sich kaum aus ihrem unheilvollen Umfeld zu lösen vermögen. Die soziale Herkunft bietet den Jugendlichen kaum Zukunftschancen, «gefangen» sind sie nicht nur in den Mauern des Instituts, sondern auch in ihrem Leben. Ohne eine Lösung für dieses gesellschaftliche Problem anbieten zu können, fragt Juízo nach den Gründen für die Verbrechen und den Möglichkeiten, sie zu stoppen. Letztendlich müssen sich Angeklagte wie Richter über dieselbe Frage den Kopf zerbrechen: Wie soll man ein ehrenhaftes Leben in einer Gesellschaft führen, die einem die Grundlage dazu verweigert? (Filmfestival Locarno)

(Text: Viennale 2007)

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