Justice

Justiça

NL, Brasilien, 2004

FilmDokumentation

Min.100

Am Beispiel einiger kleiner Krimineller und ihres Weges durch die Gerichte dokumentiert der Film die Gesellschaftsstruktur Brasiliens, die Hierarchien und Machtverhältnisse und die institutionell sanktionierte Gewalt. In einer nahezu neutralen, aber umso genaueren filmischen Beobachtung, die an die Arbeitsweise Frederic Wisemans erinnert, zeigt Justiça Momente aus dem Berufsalltag sowie dem Privatleben der involvierten Richters, der Pflichtverteidigerin und der jugendlichen Angeklagten. Aus diesem reduzierten Material spinnt Ramos ein dichtes spannendes Netz an Beobachtungen und Erfahrungen. Maria Ramos hat sich der Methode der reinen Beobachtung verschrieben mit nachhallendem Effekt. Die Kamera folgt der Einvernehmung, Untersuchung und Verurteilung dreier Kleinkrimineller, die in den Favelas von Rio unbedeutende Verzweiflungsdelikte begangen haben. Das Frappierende, Wahrhaftige und in diesem Sinne auch Überzeugende an diesem Werk ist nicht nur die zurückhaltende Beobachtung, sondern auch die Art und Weise, wie die Beobachterin durch die Auswahl und die Montage der Bilder Schlüsse zieht; wie sich zunehmend schärfer die Linie abzeichnet, die zwischen dem mittelständisch-gemütlichen Familienleben der Pflichtverteidigerin und den Problemen ihrer Klienten verläuft; sowie jene Grenze, die die in überfüllten Gefängnissen darbenden Kleindelinquenten von den Schwerverbrechern draußen auf der Straße trennt, die wegen Korruption nie gefasst werden. (Alexandra Stäheli)

(Text: Viennale 2004)

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