L' Homme à la valise / The Man with the Suitcase

F, 1983

FilmIndependent

Zu Beginn des Films kommt Akerman nach einer Reise zurück in ihre Wohnung. Wir sehen, wie sie freudig ihr eigenes Reich betrachtet und sich dann an die Arbeit macht. Nachdem sie draußen noch Schreibpapier gekauft hat und den Schlüssel in die Wohnungstür steckt, wird ihr von innen geöffnet. Ein sehr großer Mann und eine sehr kleine Akerman treffen aufeinander. Der Mann ist ein Besucher, der eigentlich schon wieder weg sein sollte, doch kündigt er an, noch eine Weile zu bleiben. Wortlos baut Akerman ihren Arbeitstisch ab. Jede Hilfe ablehnend, trägt sie wütend ihre Sachen - Tisch und Schreibmaschine - hinüber in ein anderes Zimmer. Von da an bezieht sich alles, was sie tut, auf jenen anderen Raum, das Wohnzimmer, aus dem sie sich verbannt hat. Sie versucht nur mehr Zeit und Raum zu kontrollieren, die von dem anderen, den sie verabscheut, gepachtet worden sind. Ihre Manöver, dem Mann auszuweichen, werden immer lachhafter und ausgefallener, und das umso mehr, als sie niemals sagt, warum sie so wütend ist und auf Fragen praktisch niemals antwortet. Gleichzeitig ist sie von dem Mann wie besessen. Ihre täglichen Gewohnheiten als Autorin werden übernommen von ausgeklügelten Zeitplänen, nach denen sie duschen geht, Frühstück zubereitet, die Wohnung betritt und wieder verlässt. Sie fängt an, sich nur noch auf Zehenspitzen zu bewegen. Ivone Marguliers «Nothing Happens. Chantal Akerman's Hyperrealist Everyday», Durham und London 1996

(Text: Viennale 2011)

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