Les Sucriers de Colleville (The Sugarboys of Colleville)

F, 2003

FilmDokumentation

Min.90

Die Zuckerfabrik von Colleville in der Normandie steht vor der Schließung. Die Verarbeitung der Zuckerrüben ist unrentabel geworden, die Raffinerie veraltet, die Arbeitsabläufe unökonomisch. Wann die Arbeit eingestellt wird, ist unklar, wie die Verhandlungen mit dem Management darüber verlaufen werden ebenso. Aber noch gehen die Arbeiter ihrer anstrengenden und schmutzigen Tätigkeit nach, die Handgriffe sind ihnen so selbstverständlich wie die Gespräche in den Pausen vertraut. Es ist das, was man Arbeits-Welt nennt, und der Film vermittelt davon ein klares, unsentimentales Bild. Doublet baut eine wunderbare Beziehung zu ihren Charakteren auf, plaudert mit den Arbeitern, während sie im Umkleideraum in ihre Overalls schlüpfen oder sich zum Mittagessen versammeln. In diesen Gesprächen kommt die Frustration und Verwirrung der Männer zutage, die Angst vor der Zukunft und ihre gemischten Gefühle angesichts der Unabsehbarkeit der Lage. Sollen sie über die Entwicklungen wütend sein oder die Situation stoisch hinnehmen? Nicht wenige sind der Ansicht, dass es beser wäre, wenn das ganze mühsame Unterfangen so bald wie möglich ein Ende finden würde. Am Ende schließlich demonstrieren die Arbeiter, und damit endet auch Doublets Film. Les Sucriers de Colleville ist eine jener unmodernen Dokumentationen, die ohne umständliches politisches Dogma Arbeitern in Film und Kultur so oft an den Rand gedrängt eine Stimme gibt. Als humorvoll und mutig gehen sie daraus hervor, aber ohne effektive Mittel, die Kontrolle über ihr gemeinsames Schicksal zu gewinnen. (Peter Bradshaw)

(Text: Viennale 2004)

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