Lo-Du Moo-Bi

Südkorea, 2002

FilmDramaIndependent

Min.114

Suk-Won, ein Makler, der beim letzten Börsenkrach Bankrott ging, tauscht seine Rolex gegen Schnaps und verfällt in den Straßen von Seoul. Nachdem ihn seine Frau verleugnet, nimmt ihn Dae-Sik unter seine Fittiche, ein vormals berühmter Bergsteiger und nunmehr die Stütze einer Gesellschaft von Wermutpennern und Obdachlosen, die permanent von der Polizei schikaniert wird. Dae-Sik schlägt einen Querfeldein-Ausflug vor, und in seiner Naivität und Blindheit findet Suk-Won erst Wochen später heraus, dass Dae-Sik ihn mit auf die Reise nahm, weil er in ihn verliebt ist. Kim In-Siks erstaunliches Feature-Debüt beschäftigt sich mit Mutmaßungen über Liebe, Schmerz und homosexuellen Selbsthass, die zweifelsohne eigenwillig sind, aber dank fesselnder Kameraführung (lange Takes, natürliches Licht) und kühner Performances äußerst glaubwürdig. Die Wurzeln der Geschichte sind in der ostasiatischen Gesellschaft zu finden, wo von Homosexuellen nach wie vor erwartet wird, dass sie heiraten und Kinder zeugen, ungeachtet der psychischen Schäden, die sie sich selbst und anderen damit zufügen. Das Thema der unerwiderten Liebe jedoch ist universell und universell ist auch dieser Film, der männliches Macho-Gehabe bis zum äußersten Limit führt. (Tony Rayns) Die Kernaussage von Road Movie wird am besten in einer relativ kurzen Szene gegen Mitte des Films zum Ausdruck gebracht. Il-Joo beginnt einen Streit mit Dae-Sik, der im Begriff ist, sie zu verlassen. Anstatt sie zu schlagen, zu schelten oder zu besänftigen beziehungsweise sie mit einem bösen Blick und coolem Schweigen zu strafen, summt Dae-Sik ein leises «Es tut mir so Leid», umarmt sie zärtlich und streicht mit seinen großen, schwieligen Händen über ihr Haar. Einem solchen Charakter begegnen wir unter den Unmengen von Gangsterkomödien und Arthouse-Hits, die unter Madonna-und-Huren-Dichotomie leiden, nur selten. Manchmal jedoch braucht es einen ehrlichen und nachdenklichen Film wie Road Movie, um uns an solche einfachen Wahrheiten zu erinnern. (Kyu Hyun Kim)

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