Der fallende Engel

Melegin Düsüsü

Türkei, GR, 2004

FilmDrama

Min.98

Angels Fall beginnt mit der Schilderung des scheinbar ereignislosen Alltags der jungen Zeynep, die als Zimmermädchen in einem Istanbuler Hotel arbeitet. Zuhause trifft sie abends auf ihren mürrischen Vater, dem sie wortkarg und in angstvoller Anspannung den Haushalt führt. Mustafa, der als Page im selben Hotel arbeitet, versucht schüchtern, sich ihr anzunähern, begleitet sie nach der Arbeit zum Bahnhof. Sie lässt das zu, doch als er sich mit ihr verabreden will, stößt sie ihn schroff zurück. In einem anderen Teil der Stadt versucht Selçuk, ein Tontechniker, mit Schuldgefühlen fertig zu werden: Er glaubt, den Tod seiner Frau verursacht zu haben. Ein Koffer mit ihren Kleidungsstücken verändert Zeyneps Schicksal auf unerwartete Weise. Mystische Symbole und Hinweise führen den Zuschauer durch den Film. Trotz langer Einstellungen, indirekter Erzählstruktur und nichtlinearem Schnitt gelingt es Kaplanoglu dank sorgfältig ausbalancierter Bildkompositionen, die Spannung des Films wie in einem Thriller zu erhalten, so dass Zeyneps Angst und Leiden erfahrbar werden: Man ist verstört, kann sich aber dieser harten Realität nicht entziehen. Abgesehen von Griegs Stück «Herzwunden», das einer Szene unterlegt ist, benutzt Kaplanoglu keine Musik, und mit Sensibilität kreiert er Bilder von düsterer Schönheit. Zeyneps Seele leidet, dennoch muss sie sich den Wünschen des Vaters auch den sexuellen fügen. Die beiden sprechen kaum miteinander, wie es überhaupt wenig Dialogpassagen im Film gibt. Es fällt kein Wort mehr als nötig; alles beruht auf Gesten und Mimik, die in diesem Film mehr als jedes Wort ausdrücken. Das Ende des Films lässt den Zuschauer im Ungewissen: Ein wahrer Film der Dämmerung. (Alin Tasciyan)

(Text: Viennale 2005)

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