"Alien: Earth": Wie endet der SciFi-Horror?
Sydney Chandler in der Serie "Alien: Earth"
Auf der Erde im Jahr 2120 ist es endlich so weit: ein Xenomorph betritt erstmals unseren Planeten und hinterlässt eine blutige Spur. Gemeinsam mit weiteren unterschiedlichen Alien-Spezies wurde er von Bord eines abgestürzten Raumschiffs des sogenannten Weyland-Yutani-Konzerns geborgen – und zwar von Angehörigen der Prodigy Corporation.
Das ist die Ausgangssituation von "Alien: Earth" - einer Serie, die zeitlich vor dem klassischen ersten "Alien"-Film angesiedelt ist. Doch welche Entwicklung hat die dramatische und mit reichlichen Schockmomenten von Body-Horror durchsetzte Geschichte in der finalen achten Folge "Die wahren Monster" genommen? Wir wollen euch hier das Ende der Serie auf Disney+ erklären.
Kinder werden zu Hybriden
Zunächst noch ein kurzer Rückblick auf die wichtigsten Handlungselemente aus den ersten sieben Folgen: Im Konkurrenzkampf zwischen fünf führenden Großkonzernen hatte die Prodigy Corporation immer einen Vorteil. Der jugendliche Konzernleiter Boy Kavalier (Samuel Blenkin) schuf Hybridwesen, die ein menschliches Bewusstsein mit einem synthetischen Körper vereinen und die er als eine Art Soldatentruppe einsetzen kann. Da der Transformationsprozess bei Erwachsenen nicht so gut funktionierte, wurden todkranke Kinder als Versuchspersonen verwendet. Eine von ihnen war Marcy, die in ihrem neuen erwachsenen Körper als Wendy (Sydney Chandler) weiterlebt. Der Name wurde ihr vom Peter-Pan-Fan Kavalier verpasst.
Sie stellte zu den gefangenen Xenomorphen eine besondere Bindung her, beherrscht auch deren Sprache und kann ihr Verhalten steuern. Doch als Wendy entdeckt, wie skrupellos Kavalier seine Ziele verfolgt, will sie gemeinsam mit den anderen Hybriden und ihrem menschlichen Bruder Joe (Alex Lawther) von der abgeschotteten Insel des Konzerns fliehen. Kavaliers Gefolgsleute haben das mit Waffengewalt verhindert und der verängstigte Joe schlug sich in seiner Panik auf die Seite der Menschen, indem er einen Hybriden tötete, um das weitere Gemetzel zu verhindern.
Gelingt der Plan des Cyborgs?
Cyborg Morrow (Babou Ceesay), der für das Weyland-Yutani-Konzern tätig ist, wollte die Aliens von der Insel holen, wurde aber vom Prodigys Chefwissenschaftler Kirsh (der als sogenannter Synth selber ein AI-Wesen ist und von Timothy Olyphant verkörpert wird) gefangengenommen. Das hört sich nach einem Erfolg für Prodigy an, doch nun ist die Insel von der Außenwelt komplett abgeschnitten, da Morrow das Unterwasserkabel kappte und Yutani die Satellitenverbindungen abblockt. Die Hybriden sind in einer eigenen Zelle inhaftiert, während sich Joe mit Morrow eine Zelle teilt. Diese beiden werden von Wendy zunächst befreit, die sich geistig in alle technischen Systeme einklinken kann.
Im anschließenden Kampf zwischen Kersh und Morrow wird der Synth zwar schwer beschädigt, kann aber den Cyborg ausschalten. Kavalier betritt inzwischen die Zelle der Hybriden, die er als sein Eigentum betrachtet und erzählt ihnen von seiner Jungend – er erschuf sich bereits damals einen synthetischen Vater und tötete den verhassten echten. Nun ist er aber selbst in der Defensive, denn seine Schöpfungen stellen sich gegen ihn und die Jagd ist eröffnet, da Wendy den Xenomorph auf ihn hetzt.
Ein entzauberter Peter Pan
Joe wird durch Kavaliers Vertrauensmann Atom Eins (Adrian Edmondson) in eine Falle gelockt und soll zum Opfer des Augen-Aliens werden, einer hochintelligenten Lebensform, die sich immer neue Wirtskörper sucht. Wendy rettet ihn jedoch und das Auge findet schließlich einen neuen Körper im früheren Prodigy-Mitarbeiter Arthur Sylvia (David Rysdal), der tot am Strand liegt, nachdem ein Xenomorph aus seiner Brust hervorgebrochen ist. Nun erhebt sich die Leiche wieder.
Gleichzeitig unternimmt die Konzernchefin von Yutani mit ihren Truppen eine Invasion der Insel, doch das Ergebnis bekommen wir nicht mehr zu sehen. Stattdessen werfen wir wieder einen Blick in die früheren Hybrid-Gefängniszelle. Jetzt sitzen dort alle Gegenspieler gefesselt oder auf andere Weise unbeweglich gemacht: Kavalier, Kersh, Morrow, Wissenschaftlerin Dame Sylvia (Essie Davis) und Atom Eins. Wendy kommt zu ihnen und spricht mit Kavalier Klartext, indem sie sein Peter-Pan-Image als Lüge entlarvt: "Du warst nie ein Junge, sondern immer schon ein gemeiner, wütender, kleiner Mann, der genau wie sein Daddy beschloss, die ganze Welt zu hassen."
Als die Hybriden Wendy fragen, was nun geschehen soll, blickt sie zum Xenomorph auf, der sich mit seinem Nachwuchs außen an der Zellenwand festhält und meint: "Jetzt haben wir das Sagen." Mit diesem Satz entlässt uns "Alien: Earth" und es wird klar, dass hier die Weichen zu einer weiteren Staffel gelegt wurden. Immerhin wollen wir wissen, was Wendy jetzt plant und ob im nächsten Schritt alles auf eine Konfrontation zwischen Hybriden plus Xenomorphen und dem Yutani-Konzern hinausläuft. Und was stellt das Augen-Wesen wohl mit dem neuen Wirtskörper von Arthur Sylvia an?