"Maria": Singt Angelina Jolie im Callas-Biopic selber?

Eine Frau in einem gemusterten Kleid steht vor einer gemalten Kulisse mit griechischen Motiven.
Wir erleben Anglina Jolie in einer der anspruchsvollsten Rollen ihrer Karriere. Kann sie auch wie Callas singen?

Dank Regisseur Pablo Larrain gibt Angelina Jolie im Biopic "Maria" ihr Debüt als Opernsängerin. Größer könnte die Herausforderung nicht sein, denn sie verkörpert die legendäre Diva Maria Callas. Wie hat man es bei den Dreharbeiten mit dem Gesangspartien gehalten? War die Schauspielerin auch stimmlich operntauglich?

Eine Rolle, die Gesang erfordert

Für Larrain war Jolie von vornherein die Idealbesetzung und er macht ihr ein großes Kompliment, wie man in den Presseunterlagen zu seinem Film nachlesen kann: "Angie fiel es nicht schwer, Maria Callas zu sein und dieses Gewicht zu stemmen, eben, weil sie es ja in sich trägt. Sie hat die Vorbereitung auf die Rolle sehr ernst genommen. Ich sagte zu ihr: 'Die beste Vorbereitung für diese Rolle ist eigentlich zu singen.'"

Angelina Jolie erzählt dieselbe Szene aus ihrerm Blickwinkel folgendermaßen: "Als Pablo fragte: 'Kannst du singen?', dachte ich, 'Klar, ein bisschen.' Aber die eigentliche Wahrheit war, dass ich lernen musste, wie man Opern singt. Pablo sagte: 'Du musst das lernen, denn wenn wir mit der Kamera nah an Deinem Gesicht dran sind, müssen wir erkennen, dass der Gesang ein Teil von ihr ist.' Ich habe also zunächst sechs oder sieben Monate lang Unterricht genommen, um wirklich singen zu können, Italienisch zu lernen, die Oper zu studieren und zu verstehen, mich völlig zu vertiefen"

Jolies und Callas' Stimme verschmelzen miteinander

Doch wieviel ist von Jolies Singstimme im fertigen Film dann überhaupt zu hören? Opernfans werden natürlich sofort den akustischen Unterschied erkennen, obwohl laut Larrain der Film "ein mehrschichtiges Stück ist, das verschiedene Stimmen hat." Er erklärt das näher: "Angie absolvierte verschiedene Phasen der Vorbereitung. Zu Beginn arbeitete sie mit Opernsängern und Trainern zusammen, die ihr halfen, die richtige Haltung, Atmung, Bewegung und den Akzent zu finden. Sie hat ganz bestimmte Opern oder Arien gesungen und die meisten davon sind auf Italienisch. Man muss sie richtig singen und die Tonhöhen erreichen.  Wir haben Angies Stimme aufgenommen, ihre Atmung, alles. Es gibt Momente in einem Stück des Films, in dem man Maria Callas in ihrer Blütezeit hört und das meiste, was man vernimmt, ist wirklich die Callas. Aber es gibt immer auch ein Fragment von Angelina und dann ist es manchmal mehr Angelina als Callas."

Jolias Gesangstrainerin Lori Stinson trägt ebenfalls ihre Erinnerungen zu dem Projekt bei: "Ich war bei den Dreharbeiten dabei, als sie in einem kleinen Theater in Griechenland zum ersten Mal eine Arie sang. Sie trug ein Headset, um zu den Aufnahmen von Maria Callas mitzusingen, ich trug ein Headset, um sie zu dirigieren. Es war magisch. Wir haben auch sehr hart an "Vissi D’arte" aus "Tosca" gearbeitet, ein Stück, das wegen der lang gehaltenen hohen Töne am Ende der Arie sehr schwierig ist. Wir haben regelmäßig daran gefeilt, sowohl beim Singen als auch beim Analysieren der Charaktere, um sicherzustellen, dass Angelina die nötige Ausdauer hat, um sie zu singen. Und das hat sie."

"Maria" ist derzeit in unseren Kinos zu sehen. Hier geht's direkt zu den Spielzeiten!