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Erster arabischer Netflix-Film sorgt für Skandal wegen Nacktheit

In "Fremde Freunde" werden angeblich arabische Traditionen verletzt und das sorgt vor allem in Ägypten für Proteste.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

02/01/2022, 10:24 AM

Netflix hat weiter expandiert und konnte nun den ersten arabischen Film präsentieren. In "Fremde Freunde"  aka. "Perfect Strangers"  haben sieben FreundInnen beschlossen, ihre Smartphones während eines Essens offen auf dem Tisch liegen zu lassen. Bald kommt es bei dem gemütlichen abendlichen Zusammentreffen zum Eklat, da immer mehr pikante Details und unangenehme Geheimnisse offenbart werden.

Remake von "Das perfekte Geheimnis"

Die Geschichte klingt gerade für uns ziemlich vertraut, denn der Film basiert auf der deutschen Produktion "Das perfekte Geheimnis" mit Elias M‘Barek und Jella Haase. Die deutsche Version geht hingegen wieder auf das italienische Original "Perfetti sconosciuti" von 2016 zurück.

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Verstoß gegen arabische Traditionen

Was in erster Linie beweist, dass dieser Stoff in den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen funktioniert. Doch in der arabischen Welt hat "Fremde Freunde" für Aufregung gesorgt, da durch einige Szenen angeblich bestimmte Traditionen untergraben werden. Nach der Premiere in Dubai wurden kritische Stimmen laut: Vor allem in Ägypten stieß man sich an der Tatsache, dass Alkohol-Genuss gezeigt wird und außereheliche Affären zum Thema gemacht wurden.  

Wie aus einem "BBC"-Bericht hervorgeht, beschwerte sich der bekannte Parlamentarier und TV-Journalist Mustafa Bakry beim Sprecher des ägyptischen Parlaments. Wenn es nach Bakry ginge, müsste die arabische Zusammenarbeit mit Netflix sofort beendet werden.

Ägyptischer Anwalt klagt wegen Homosexualität

Laut "Egypt Independent" will ein Anwalt die Filmemacher verklagen, da eine der Figuren als schwul geoutet wird. Homosexualität ist in der ägyptischen Gesellschaft zwar nicht illegal, aber nach wie vor ein Tabuthema und viele gleichgeschlechtliche Handlungen werden dort auch strafrechtlich verfolgt.

Der Anwalt wirft dem Film vor, "soziales Gift" zu verbreiten und dadurch die Idee von sexueller Freiheit zu stärken. Das "größte Verbrechen" sei für ihn, dass man "Sympathie für Homosexuelle" erwecken wolle.

Hasspostings wegen Nacktheit

Für weitere Aufregung sorgte der Umstand, dass in einer Szene zu sehen ist, wie der ägyptische Schauspiel-Star Mona Zaki die Unterwäsche auszieht. Daraufhin erschienen in sozialen Netzwerken etliche Hass-Postings gegen sie.

Eigentlich sollte es doch genügen, wenn sich die Filmfiguren von einer unangenehmen Situation in die nächste versetzt finden. Doch manchmal holt die Filmhandlung die Realität leider ein. Hoffentlich glätten sich in der arabischen Welt die Wogen wieder und "Fremde Freunde" bleibt nicht die erste und zugleich letzte Netflix-Produktion aus dieser Region.

"Fremde Freunde" ist auf Netflix verfügbar.

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