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Serien-Review

"Game of Thrones": Winter is here!

Serien-Review: Starker, aber relativ ruhiger Staffelauftakt im Zeichen des Wiedersehens.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

04/15/2019, 11:20 AM

Die wohl weltweit populärste und erfolgreichste TV-Serie geht heute in die letzte und entscheidende Schlacht. Im Mittelpunkt des Staffelauftaktes steht vor allem das Wiedersehen, vor allem die emotionale Wiedervereinigung der Familie Stark in Winterfell. Wenn Sansa wieder auf Tyrion trifft und sie und Samwell zum ersten Mal Daenerys gegenüberstehen, ist es auch eine Rekapitulation der Beziehungen zwischen den Charakteren, ein subtiler Rückblick sozusagen. Es geht relativ ruhig zu in dieser ersten Episode mit dem Titel "Winterfell". Doch es ist allen klar. Es ist die Ruhe vor dem Sturm, denn: Winter is here!

Bevor wir uns weiter in die Details der neuen Episode vorwagen: SPOILER-ALARM! Wer nichts über die Handlung der Episode "Winterfell" wissen will, sollte hier den Rückzug antreten.

 

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Wiedersehen in Winterfell

Die finale Staffel beginnt mit dem imposanten Einzug von Daenerys und Jon im eisigen Winterfell. Der "Dragonqueen" folgt die gigantische Armee aus "Unsullied" und Dothraki. Am Himmel über Winterfell kreisen die beiden Drachen Drogon und Rhaegal. In Winterfell herrscht Aufregung. So einen Aufmarsch sieht man nicht jeden Tag.

Diese Eröffnungsszene ist eine Widerspiegelung des Einzugs von König Robert Baratheon ganz am Anfang der Serie als das Unheil seinen Lauf nahm. Auch am Ende dieser Episode folgt eine starke Erinnerung an die allererste Episode vor nunmehr beinahe genau acht Jahren.

Erstmals begegnen einander Daenerys und Sansa. Die Begrüßung ist eher eisig. Auch bei den Häusern des Nordens kommt es nicht gut an, dass Jon Winterfell als "King of the North" verlassen hat und als "Lord of Winterfell" mit einer fremden Königin zurückkehrt.

Das Wiedersehen zwischen Jon und Arya ist eigentlich recht unspektakulär, wenn man bedenkt, dass die beiden einander seit der ersten Staffel nicht mehr gesehen haben.

Am eindrucksvollsten ist das Aufeinandertreffen von Sansa und Tyrion. Seit sich ihre Wege getrennt haben, ist viel passiert und vor allem Sansa hat eine unglaubliche Wandlung hinter sich. Das wird in einem einzigen Satz offensichtlich. Als Tyrion ihr versichert, dass seine Schwester Cersei die Lannister-Armee zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind nach Norden schicken wird, antwortet sie nur: "Früher habe ich dich immer für den klügsten Mann der Welt gehalten." Die Zeiten ändern sich.

 

Alles beim Alten in King's Landing

Sansa hat natürlich recht. Denn in der Hauptstadt hat Cersei nicht vor, ihre Truppen in den Norden zu schicken. Die Nachricht vom Fall der Mauer kommentiert sie nur mit einem Wort: "Gut!"

Euron Greyjoy, der schon länger mit Cersei anbandeln will, kehrt mit seiner Flotte aus Essos zurück. Mitgebracht hat er ein weiteres Geschenk für die umworbene Königin auf dem Eisernen Thron: Eine Armee von Söldnern, die "Golden Company", leider ohne Kampfelefanten. Cersei bereitet sich darauf vor ihren "Verbündeten" in den Rücken zu fallen.

Doch zunächst will einmal Euron seine Belohnung einstreifen – und die will er diesmal in Naturalien ausbezahlt haben. Er lässt nicht locker und will endlich mit Cersei ins Bett. Sie ziert sich zwar, lässt ihn aber dann doch ran. Aber es wäre nicht Cersei, wenn sie nicht Hintergedanken hätte. Sie ist schon längst von ihrem Bruder Jaime schwanger, der sie aber in Richtung Norden verlassen hat. Da kommt ihr Euron gerade recht. Der glaubt die Oberhand zu haben, denn er will einen Nachkommen mit der Königin zeugen. Doch Cersei hält die Fäden in der Hand. Sie hat nun offiziell einen Vater für ihr Kind und den Sex mit Euron wahrscheinlich sogar genossen. Ihr gefällt seine Arroganz, wie sie ihm gesteht.

Während Euro sich mit Cersei vergnügt, befreit Theon seine Schwester Yara. Einfach so. Das ist – wie schon in der 7. Staffel die Gefangenname von Yara durch einen Überraschungsangriff von Euron – einer der weniger überzeugenden Handlungsstränge. Im Vergleich wirkt diese Geschichte aufgesetzt und improvisiert. Jedenfalls sind die beiden Greyjoy-Geschwister wieder frei. Yara macht sich auf ihr Inselreich zurückzuerobern, während Euron in königlichen Betten verweilt. Theon will nach Winterfell, um dort mit den Starks zu kämpfen.

 

Der wahre König

In Winterfell trifft inzwischen Samwell erstmals auf Daenerys. Jorah Mormont stellt ihr seinen Lebensretter vor. Sie hat keine guten Nachrichten: Samwell erfährt von ihr, dass sein Vater und sein Bruder von Daenerys hingerichtet wurden. Das trifft Samwell hart, vor allem der Tod seines Bruders.

Wenig später klärt er Jon über seine wahre Herkunft auf: Jon und nicht Daenerys sei der rechtmäßige Erbe des Eisernen Thrones. Jon Snow will es zunächst nicht wahrhaben. Bei Samwell schwingt Verbitterung über den Tod seiner Familie mit. Er stellt Jon eine wichtige Frage: "Du hast deinen Thron aufgegeben, um dein Volk zu retten – würde sie dasselbe tun?"

Einen Hinweis auf die Herkunft von Jon Snow gab es schon vorher als Jon zum ersten Mal einen Drachen reitet. Diese spektakuläre Szene ist aber vor allem eine Show-Einlage: Im Stil von "Star Wars" fliegen Jon und Daenerys durch die schneebedeckten Canyons im Norden.

Die erste Episode kommt ganz ohne Kampfszenen aus. Lediglich im Norden gibt es einen kurzen Moment, der nichts Gutes verheißt: Im Norden von Winterfell durchsuchen Tormund und Beric Dondarrion eine Burg des Hauses Umber. Offenbar sind die Horden des Night King hier schon gewesen. Sie treffen auf Eddison Tollett und andere Männer der Night's Watch. Den jugendlichen Lord des Hauses Umber finden sie tot an die Wand genagelt. Abgetrennte Menschenarme sind spiralförmig rund um ihn angeordnet. Als der tote Junge als White Walker erwacht, verbrennt ihn Beric mit seinem magischen Feuerschwert. Creepy!

In der letzten Szene kommt Jaime Lannister in Winterfell an – und steht bald Bran Stark gegenüber, den er in der ersten Folge von "Game of Thrones" aus dem Fenster gestoßen hat, weil er ihn mit seiner Schwester beim Sex überrascht hatte.

Zum Schluss noch ein weiteres verwunderliches Detail: Zuvor hat Cersei in King's Landing die Ermordung ihrer Brüder in Auftrag gegeben. Bronn soll Tyrion und Jaime ermorden! Hier kann doch irgendetwas nicht stimmen. Warum sollte Cersei, die sehr wohl von der Beziehung zwischen Tyrion und Bronn weiß, gerade ihn mit der Ermordung beauftragen?

Doch wir erwarten natürlich nicht, dass es so friedlich wie in dieser ersten Episode weitergehen wird. Die Horden des Night King rücken aus dem Norden an. Cersei sinnt auf Rache aus dem Süden. Es bleibt – wie gewohnt – spannend bis zuletzt!

 

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