Sommerkino Wien: Filmmuseum 2020
Für dieses Sommerkino schöpft das Filmmuseum zur Gänze aus seinem Archiv und stellt 28 Filmprogramme zusammen, die jeweils von Donnerstag bis Sonntag im klimatisierten Kinosaal zu sehen sein werden: von einer raren Kopie von Dziga Vertovs "Der Mann mit der Kamera" aus dem Jahr 1929 über Vittorio De Sicas Neorealismus-Meisterwerk "Umberto D." (1952), von Howard Hawkes' Technicolor-Musical "Gentlemen Prefer Blondes" (1953) bis zu "Touki Bouki" (1973, Djibril Diop Mambéty), einem der Pionierfilme des afrikanischen Autor*innenkinos. Nebst kanonischen Klassikern des Spiel- und Doumentarfilms wird z.B. auch den unlängst verstorbenen Avantgardefilmer Bruce Baillie mit einem Double Feature gewürdigt.
Mit diesem Programm soll zum einen auf die Vielfalt an Ausdrucksformen und Gattungen der hausinternen Filmsammlung hingewiesen werden. Zum anderen ist Kino viel mehr als die Großprojektion eines Films in seinem Originalformat: Kino ist ein sozialer Ort, an dem kollektive Neugier und gemeinschaftliches Erleben zusammentreffen. Filmmuseen tragen – wie andere nicht-kommerzielle, am Gemeinwohl ausgerichtete und öffentlich geförderte Einrichtungen – dazu bei, in einer zunehmend von Privatisierung und Kommerzialisierung geprägten Welt die Idee eines “öffentlichen Raums” als reale Erfahrung aufrecht zu erhalten.
Das Österreichische Filmmuseum ist auch ein Ort lebendiger Filmgeschichte(n). Die MitarbeiterInnen wollen Filmkultur nicht nur bewahren, sondern sie auch in ihrer Bandbreite ausstellen und verfügbar halten. Das Interesse von Streaming-Anbietern gilt dem Profiling und der Kommerzialisierung der Wünsche und Träume des Publikums. Dem werden die Wünsche und Träume von Generationen von Filmemacher*innen entgegengesetzt - eine filmische Welterfahrung, die von Kinoklassikern bis zur (Wieder)Entdeckung von raren Werken reicht.
Über das detaillierte Filmprogramm und die Maßnahmen, die gesetzt werden, um bei einem Besuch des Filmmuseums die höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, folgen demnächst noch nähere Informationen.
Ab Mitte Juni können jedenfalls Tickets über die Homepage (https://www.filmmuseum.at/) sowie per Telefon reserviert werden.