Pachamama - Unsere Erde

D, 1995

FilmDokumentation

In den von ihnen geschaffenen Ruinen und mit den Quadern der indianischen Tempel haben die spanischen Eroberer ihre Gotteshäuser errichtet. Von den alten Kulturen zerstörten sie, was sie sahen, sie zerstörten sogar die Musikinstrumente der Indianer. Trotzdem ist vieles bewahrt worden im Gebiet des heutigen Ecuador. Kunstschätze haben - in der Erde begraben - Jahrhunderte und Jahrtausende überstanden. Durch Zufall werden sie gefunden, freigelegt durch Regengüsse und reißendes Flusswasser. Dort graben dann Archäologen systematisch (oder andere graben, um die alten Skulpturen zu verkaufen). Von den Kulturen der Indianer in Ecuador handelt dieser Film, von dem Vergangenen und dem Bewahrten, von der Zerstörung und dem Widerstehen, dem sich Durchsetzen in neuer Form, von der Musik in den Dörfern hoch oben in den Anden und in tropischer Wärme bei den Nachkommen der afrikanischen Sklaven. Von der Erde handelt der Film, von der Arbeit mit dieser Erde, die den Indianern heilig ist. Es geht um die Wiedergabe von Schönheit, die still macht, von Freundlichkeit und Trauer.Pachamama ist der Bericht einer Reise nach Ecuador; man könnte auch sagen, ein Expeditionsfilm, nur dass die Reise des Filmteams selber nicht thematisiert und jeder äußere Dramatik vermieden wird; ein Expeditionsfilm in dem Sinne, wie I Ruhrområdet (1968) eine Expedition ins Ruhrgebiet war.Pachamama peilt durchaus so etwas wie eine allgemeine Zustandsbeschreibung des Landes, genauer: seiner indianischen Kultur, an, aber ohne eine vorgefasste Konzeption davon; das Gesamtbild ergibt sich aus der Zusammensetzung konkreter Momentaufnahmen, aber auch diesen haftet ausnahmslos nichts Spektakuläres an, sie wirken eher beiläufig. Nestler hat seinen Film nach einem überkommenen handwerklichen Ethos hergestellt, ein bisschen vergleichbar der Töpferin, die er zeigt und die ihre Krüge nach einer Technik aus der Zeit einer alten indianischen Kultur formt, mit der Hand und ohne Töpferscheibe.Dieser Frau und ihrer Tochter ist eine der längsten Sequenzen des Films gewidmet. Es geht ganz konkret um die Herstellung eines großen Kruges. Der Vorgang gerät niemals zum bloßen Sinnbild für Handwerk und nicht entfremdete Arbeit, es geht auch nicht um die Bedeutung oder den ökonomischen Nutzen dieser Tätigkeit, und doch verweist die Sequenz natürlich auf all das. So steht alles, was man sieht, für sich selbst, der filmische Duktus lässt Dingen und Menschen ihr Eigenleben, und doch fügen sie sich in einen Zusammenhang ein. (Winfried Günther)

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