Roman Polanski: Wanted and Desired

USA, 2008

FilmDokumentation

Min.99

1977 verlässt der Regisseur Roman Polanski über Nacht per Flugzeug die Vereinigten Staaten, um nie wieder amerikanischen Boden zu betreten. Zuvor verbrachte er 42 Tage in Haft und wurde schuldig gesprochen, bei einem Fotoshooting Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben. In Roman Polanski: Wanted and Desired bereitet die Dokumentaristin Marina Zenovich nun jene Schlüsselereignisse im Leben Polanskis auf und befragt alle Prozessbeteiligten von damals: seinen Anwalt, den Staatsanwalt, Gerichtsreporter, Freundinnen des mittlerweile verstorbenen Richters, Vertraute Polanskis und nicht zuletzt das Opfer, ein damals 13-jähriges Mädchen. Die exzellente Dokumentation vermittelt dabei einerseits Polanskis tragische wie verhängnisvolle Liaison mit der Presse mit mehr als interessantem Archivmaterial: In der europäischen Medienlandschaft wurde Polanskis Holocaust-Vergangenheit thematisiert, während er auf der anderen Seite des Atlantiks der kontroverse Star aus Hippie-Kalifornien war, der seit der brutalen Ermordung seiner Frau Sharon Tate durch den Charles-Manson-Clan mit Okkultismus und Orgien in Verbindung gebracht wird. Das zentrale Thema von Zenovich ist jedoch, wie ein selbstsüchtiger Richter versucht, den Fall medienwirksam für sich auszuschlachten: Wie die Interviews mit mehreren am Fall Beteiligten belegen, versuchte sich Richter Laurence Rittenband in erster Linie selbst zu profilieren: Wie ein diktatorischer Regisseur benutzte er den Gerichtssaal für sein mediales Setting. (Verena Dauerer)

(Text: Viennale 2008)

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