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Star Trek Discovery – Episode 09: Spannende Wende im Herbstfinale

Das Herbstfinale endet mit einer unerwarteten Wende, die viele Fragen aufwirft und bisherige Ereignisse in "Star Trek Discovery" in einem anderen Licht erscheinen lässt.

11/14/2017, 06:46 PM

Trekkies haben bei "Star Trek Discovery" immer wieder Einspruch erhoben. Viele Details würden nicht ins altbekannte "Star Trek"-Universum passen. Die Föderation und allen voran Captain Lorca sind zu kriegerisch. Der Idealismus des "Star Trek"-Universums ist kaum zu spüren. Das äußere Erscheinungsbild der Klingonen steht im Widerspruch zu Serien, die zeitlich nach "Discovery" angesiedelt sind. Michael Burnham, die Hauptfigur und Adoptivschwester von Spock, ist in der ganzen Föderation als Meuterer und Auslöser des Krieges mit den Klingonen bekannt. Dennoch ist sie in der Zukunft scheinbar nicht bekannt. Sogar das Raumschiff selbst scheint nicht in den Kanon zu passen: Es gibt in der Föderation keine Raumschiffe mit Sporen-Antrieb. Alle diese Widersprüche könnten durch die spektakuläre Wende im Herbstfinale in einem anderen Licht erscheinen.

Es heißt wieder SPOILER-ALARM! Wir springen direkt in die Handlung der neunten Episode "Into the Forest I Go".

Vorgetäuschter Rückzug

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Captain Lorca erhält vom Sternenflotten-Kommando den Befehl sich mit der U.S.S. Discovery zurückzuziehen. Das Risiko, die Discovery im Kampf mit den Klingonen zu verlieren, wird als zu hoch eingeschätzt. Lorca versucht dies mit dem Hinweis auf die schutzlosen, vielleicht sogar der Vernichtung ausgelieferten Lebensformen auf Pahvo abzuwenden, scheitert aber. Das ist in zweifacher Hinsicht seltsam: Die Föderation würde eine gerade erst entdeckte Lebensform nicht einfach so im Stich lassen. Noch dazu stellt eine Allianz mit Pahvo eine Lösung des Problems mit den klingonischen Tarnvorrichtungen in Aussicht. Auf der anderen Seite hat Lorca bisher wenig Interesse am Wohlbefinden von fremden Lebensformen gezeigt. Wieso also plötzlich der Sinneswandel?

Aber Logik beiseite. Lorca macht ohnedies, was er will. Statt sich wie befohlen mit dem Sporen-Antrieb zur nächsten Raumstation zurückzuziehen, nutzt er den Warp-Antrieb. Aber nur um Zeit zu schinden, um die Tarnvorrichtung der Klingonen zu knacken. Das ist ziemlich widersprüchlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die Tarnvorrichtung das große Problem der Föderation seit Kriegsbeginn ist. Wieso sollte also die Discovery-Crew plötzlich eine Lösung finden? Zur Erinnerung: Auf Pahvo sollte in der letzten Folge eine Lösung mit Hilfe des Planeten gefunden werden. Darin liegt der Wert von Pahvo für die Föderation und gleichzeitig die Bedrohung durch die Klingonen begründet. Aber Pahvo kommt in dieser Episode gar nicht mehr vor, obwohl die Lebensformen von Pahvo Föderation und Klingonen doch zur Friedensvermittlung eingeladen haben. Stattdessen finden die Alles-Könner auf der Discovery binnen drei Stunden eine kriegsentscheidende Problemlösung. Ok, unter Druck funktionieren viele einfach besser. Aber dennoch sind die Plotholes unübersehbar.

Aber sehen wir darüber hinweg und werfen einen Blick auf die geniale Lösung: An Bord des Klingonenschiffes müssen zwei Sensoren platziert werden, einer davon auf der Brücke. So kann das getarnte Raumschiff aufgespürt werden. Es gibt nur zwei Probleme: Die Sensoren müssen irgendwie an Bord platziert werden und selbst dann braucht es einige Tage, um die Tarnung zu knacken. Lorca und seine Crew lösen beide im Handumdrehen. Tyler und Burnham werden auf das "Schiff der Toten" gebeamt (das Schiff des von Burnham getöteten T'Kuvma, das später von Kol übernommen wurde), um die Sensoren in Stellung zu bringen. Stamets muss 133 Micro-Sprünge mit dem Sporen-Antrieb binnen kürzester Zeit meistern, um die Tarnung binnen Minuten auffliegen zu lassen. Beides gelingt natürlich. Stamets leidet zwar merklich unter der Belastung der 133 Sprünge, aber er schafft es letztendlich. Auf dem Klingonenschiff treffen Burnham und Tyler zuvor noch auf die doch nicht tote Cornwell. Als Tyler im selben Raum auf L'Rell trifft, verfällt er in posttraumatische Schockstarre. Dennoch geht alles gut aus. Alle vier, Burnham, Tyler, Cornwell und L'Rell, werden zurück an Bord der Discovery gebeamt, bevor das Klingonenschiff zerstört wird. Damit wird nicht nur Kol, sondern auch der gesamte Handlungsstrang um die Vereinigung der Klingonenhäuser mit ein paar Photonentorpedos in die Luft gejagt! Zurück auf der Discovery kommen sich Burnham und Tyler nach dessen Trauma näher. Er gesteht Burnham, durch Sex mit L'Rell die klingonische Gefangenschaft überlebt zu haben. Als er nachts vom Sex mit ihr träumt, sucht er sie in ihrer Zelle auf. Kurz: Die Hinweise, dass er der Klingone Voq ist, häufen sich. Doch inzwischen wäre dieser Handlungsverlauf fast schon zu vorhersehbar.

Spektakuläre Wende

So weit, so widersprüchlich. Wäre nicht der Twist am Ende. Zwar bügelt der Cliffhanger nicht alle Widersprüche aus, lässt aber doch einiges in einem anderen Licht erstrahlen.

Stamets will einen letzten Sprung zur Sternenbasis 46 mit dem Sporen-Antrieb machen. Dann ist Schluss. Er will sich in Behandlung begeben, um herauszufinden, welche Veränderungen durch den Sporen-Antrieb mit ihm geschehen. Lorca stimmt wohlwollend zu. Doch vor dem Sprung aktiviert Captain Lorca mit den Worten "Let's go home!" eine Datei im Navigationstool des Sporen-Antriebes mit dem Namen Lorca. Dann läuft alles schief. Stamets kollabiert. Der Sprung endet nicht bei Sternenbasis 46, sondern in einem Trümmerfeld aus Wrackteilen klingonischer Schiffe. Die Discovery ist in unbekannten Weiten des Universums gelandet. Oder ist es überhaupt noch dieses Universum?

Könnte das die Fan-Theorie bestätigen, wonach Captain Lorca aus dem "Spiegel-Universum" stammt? Rückblickend hat Lorca den ohnedies angeschlagenen Stamets zu den 133 Micro-Sprüngen überredet, indem er ihm aufgezeigt hat, wozu der Sporen-Antrieb fähig ist – nämlich zur Reisen in Paralleluniversen. Hat Lorca die Micro-Sprünge genutzt, um Daten für seine eigenen Ziele zu sammeln? Stamets hat den letzten Sprung auch erst nach Lorcas Hinweis auf sich nähernde Klingonenschiffe angeboten. Könnte es sein, dass es schon immer Lorcas Plan war, mit der Discovery in sein Universum, das böse "Spiegel-Universum", zurückzukehren? Ist die Discovery nun im "Spiegel-Universum" gelandet? Oder ist es ein ganz anderes Paralleluniversum und die "Discovery" ist ähnlich wie die "Voyager" im Multiversum verschollen?

Es könnte aber auch sein, dass die U.S.S. Discovery gar nicht aus dem selben Universum wie das " Raumschiff Enterprise" der Originalserie stammt, sondern erst jetzt in diesem Universum angekommen ist.

Fragen, auf die es frühestens am 7. Januar 2018 eine Antwort geben wird.

Erwin Schotzger

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