Daniel Craig ist kein G'schichtldrucker

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Daniel Craigs zwiegespaltenes Verhältnis zu 007

Der Brite stieg dank seinem Bond-Engagement zum Hollywoodstar auf, doch er schien nicht immer dankbar dafür zu sein.

09/26/2021, 10:16 AM

Er ist beileibe nicht der Erste, dem eine überlebensgroße Filmrolle zur Bürde wurde: Der Brite Daniel Craig wurde 2005 als neuer James Bond vorgestellt. Zunächst belächelt, hat er sich mit den vier bisherigen Abenteuern zur für viele härtesten 007-Ausgabe gemausert. Seine Liebe zur Rolle ist aber getrübt, wie in Interviews oft deutlich wurde. Nun greift der 53-Jährige in "Keine Zeit zu sterben" (ab 30. September im Kino) ein letztes Mal zur Waffe  voraussichtlich.

Nachdem er für "Spectre" (2015) den Gentleman-Agenten zum vierten Mal verkörperte, wurde er im Anschluss gefragt, ob er sich einen weiteren Bond-Film vorstellen könne. "Jetzt? Lieber zerbreche ich dieses Glas und schneide mir die Pulsadern auf", scherzte er. Nur: Dieser Scherz gegenüber dem "Time Out"-Magazin wurde zigfach zitiert und in die Welt getragen. Craig habe genug von der Rolle, war die generelle Meinung, obwohl er später selbst dagegen auftrat: "Bond zu spielen ist der beste Beruf der Welt."

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Nach langem Hin und Her kam letztlich der Vertrag für "Keine Zeit zu sterben", dem 25. offiziellen Bond-Abenteuer, zustande. Für den am 2. März 1968 geborenen Engländer ist es jedenfalls der Höhepunkt einer mittlerweile sehr abwechslungsreichen Karriere: Zunächst eher in Fernsehen und Theater zuhause, brachte ihm sein Mitwirken in der BBC-Serie "Our Friends in the North" 1996 den ersten Durchbruch. Später folgten für Craig Filmengagements in "Elizabeth" (1998), "Lara Croft" (2001) oder "Road To Perdition" (2002).

Aber erst "Casino Royale" ließ ihn in die erste Riege der Hollywoodstars aufsteigen: Sein erster Bond-Ausflug im Jahr 2006 wurde vor dem Kinostart von einigen Misstönen begleitet, wollten sich zunächst viele nicht mit dem blonden Craig in der markanten Rolle anfreunden. Der Film von Regisseur Martin Campbell sollte die Kritiker aber zum Verstummen bringen: Hart und wortkarg legte Craig seine 007-Interpretation an, ein krasser Bruch nicht nur zum direkten Vorgänger Pierce Brosnan. Selbst auf die Frage, ob er seinen Martini lieber geschüttelt oder gerührt trinke, antwortete dieser neue Bond kurz angebunden: "Sehe ich aus wie jemand, den das interessiert?"

Mit "Ein Quantum Trost" (2008), der teils in Österreich spielte, sowie "Skyfall" (2012) und "Spectre" (2015, erneut mit viel rot-weiß-rotem Bezug dank Drehorten in Tirol und Steiermark sowie mit Christoph Waltz als Bond-Gegenspieler) folgten drei weitere, allesamt höchst erfolgreiche Auftritte von Craig. Jeder der insgesamt vier Filme spielte deutlich mehr als 500 Mio. Dollar an den weltweiten Kinokassen ein, wobei "Skyfall" mit 1,1 Mrd. Dollar die Liste anführt. Kein Wunder also, dass die Filmbranche dem Start des neuen Abenteuers so entgegenfiebert und auch die Geheimhaltung bis zum Schluss groß geschrieben wird.

Für Craig dürfte sich jedenfalls ein neues Kapitel in seiner Karriere öffnen - so es bei der Ankündigung bleibt und "Keine Zeit zu sterben" seinen Abschied von der Filmreihe bedeutet. Dass er aber auch in anderen Bereichen gute Figur macht, hat er in den vergangenen Jahren etwa mit der schwarzen Komödie "Knives Out" (2019), als bulliger Krimineller in "Logan Lucky" (2017) oder als Journalist in der Stieg-Larsson-Verfilmung "Verblendung" bewiesen. Die neue Freiheit dürfte er wohl zu schätzen wissen.

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