Szene aus "Kingdom"

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© Juhan Noh/Netflix

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Serien aus Südkorea: Die 9 besten K-Dramen auf Netflix

Tödliche Kinderspiele, romantische Sozialkritik und Zombie-Spektakel: Dramen aus Südkorea sind ein abwechslungsreiches ABC der Gefühle.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

01/29/2024, 09:39 AM

Nach K-Pop und Oscar-Hits wie "Parasite" erobern seit geraumer Zeit auch K-Dramen die westliche Popkultur: Serien aus Südkorea erfreuen sich auf Netflix (der Go-To-Plattform, wenn es um K-Dramen geht) allergrößter Beliebtheit.

Sie ermöglichen es uns, bequem vom Sofa aus in eine uns oftmals immer noch fremde Kultur einzutauchen und das Menschsein sowie das Leben an sich abseits von Hollywood-Klischees zu ergründen und dabei unseren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Denn hoch emotional sind K-Dramen fast immer, hier wird ausgiebig und gerne auf der Tastatur der menschlichen Gefühlspalette geklimpert.

Wirklich besonders macht K-Dramen aber ihre oftmals märchenhafte Aura, die angenehm altmodisch anmutet und statt auf heiße Sexszenen lieber auf Romantik setzt. Die (eher langsam erzählte) Story wird gerne von beliebten K-Pop-Hits untermalt, auch der Cast setzt sich aus südkoreanischen Superstars aller Bereiche (zum Beispiel auch aus der Musik) zusammen. Die meisten K-Dramen umfassen nur eine Staffel, weshalb sie sich wie nix wegbingen lassen und von Beginn an einen runden und abgeschlossenen Handlungsbogen präsentieren. 

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Obwohl der Name etwas anderes vermuten lassen würde, sind die Genres von K-Dramen breit gefächert und umfassen unter anderem Rom-Coms, Thriller- und Horror- und Fantasyserien oder auch historische Stoffe. Wir haben uns auf K-Dramen fokussiert, bei denen der Drama-Aspekt im Vordergrund steht.

Serien: Die 10 besten K-Dramen auf Netflix: 

Squid Game (2021)

Der Aufreger-Überraschungshit aus dem Hause Netflix avancierte binnen weniger Wochen zum erfolgreichsten Titel des Streaminganbieters aller Zeiten. Es geht um 456 verzweifelte KandidatInnen, die in einem ebenso mysteriösen wie tödlichen Überlebensspiel gegeneinander antreten. Sie müssen mehrere Runden von Kinderspielen überstehen, um ein Preisgeld von 45,6 Milliarden Won zu gewinnen, das sie aus ihrer Misere befreien kann.

Was sich wie eine überdrehte Gameshow aus Japan anhört, entpuppt sich sehr schnell als perfider, düsterer und äußerst brutaler Psychotrip, der seine Faszination aus dem Kontrast zwischen kindlichen Spielen und schockierenden Gewaltfrequenzen zieht, der unter die Haut geht und lange nachhallt. Der Finger bohrt unnachgiebig in der eitrigen Wunde, Seele und Körper sind in "Squid Game" gleichermaßen zerbrechlich.

Faszinierend, aber nix für schwache Gemüter – und schon gar nichts für Kinder.

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Descendants of the Sun (2016)

Der Mix aus Romantik- und Kriegs-Drama brach in Südkorea alle Quoten-Rekorde und gehört zu den beliebtesten Serien in der hiesigen TV-Geschichte. Im Fokus der epischen Lovestory stehen der junge Soldat Yoo Si-jin und die strafversetzte Ärztin Dr. Kang Mo-yeon. Obwohl ihre Überzeugungen und Weltanschauungen nicht unterschiedlicher sein könnten, verlieben sie sich ineinander, doch mitten im Krieg schwebt der Tod stets wie ein unnachgiebiges Damoklesschwert über den beiden Liebenden. 

Neben der herzzerreißenden Romantik überzeugt die Story mit Gesellschaftskritik, interessanten Twists, reichlich Action, zartem Humor und gleichzeitig viel patriotischer Liebe zum eigenen Land. 

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Crash landing on you (2019-2020)

"Crash landing on you" war nicht nur ein Riesenhit in Südkorea, sondern auch eines der allerersten K-Dramen, das nicht davor zurückschreckte, den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea zu thematisieren. Das tut die Serie auf äußerst erfrischende und unterhaltsame Weise, Humor und Drama balancieren sich angenehm aus, auch vor Gesellschaftskritik und dem Aufzeigen veralteter Geschlechter-Rollenbilder weicht "Crash landing on you" nicht zurück.

Darum geht's: Yun Se-ri ist gut aussehende Erbin sowie Geschäftsführerin eines führenden südkoreanischen Modehauses – und in etwa das südkoreanische Paris-Hilton-Pendant. Beim Gleitschirmfliegen gerät sie in einen Sturm und landet unbeabsichtigt in Nordkorea. Dort lernt sie den sympathischen Offizier Ri Jeong-hyeok kennen. Klar, dass die beiden sich bald zueinander hingezogen fühlen. Aber kann ihre Liebe den politischen Konflikten standhalten?

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Mr. Sunshine (2018)

Eugene Choi flüchtet als Kind vor der Sklaverei in die USA. Dort gelingt es ihm, die Vergangenheit zurückzulassen und eine erfolgreiche Karriere als Offizier zu machen. Eine berufliche Mission zwingt ihn jedoch eines Tages dazu, in seine Heimat zurückzukehren, was alte Wunden aufreißt. Aber nicht nur das: Eugene verliebt sich in die Aristokratin und Widerstandskämpferin Go Ae-shin. Im Hintergrund ist eine Verschwörung bereits im vollen Gange ...

Die historischen Fakten betreffend nimmt sich "Mr. Sunshine" zwar die eine oder andere dramaturgische Freiheit heraus, trotzdem begeistert die Serie mit ganz großen Gefühlen, fesselnden Handlungsbögen und großen Schauwerten. Bei K-Dramen leider nicht immer selbstverständlich: Die feministischen Zwischentöne sind hier ganz laut zu hören. Riesengroßer Erfolg in Südkorea!

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Itaewon Class (2020)

Basierend auf dem gleichnamigen Webtoon erzählt die höchst erfolgreiche (und preisgekrönte) Serie von Park Sae-roy, der ein Restaurant in Itaewon (Seoul) eröffnet, nachdem er einige Jahre im Gefängnis verbrachte.

Nun möchte er reich werden und die Jangga-Group, die für den Tod seines Vaters verantwortlich ist, vernichten. Doch noch wichtiger sind dem jungen Mann Freundschaften ... Eine unterhaltsame, kurzweilige und vielschichtige Parabel über Rache, Erfolg, Resozialisierung und Freundschaft.

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The King's Affection (2021)

Ein bisschen erinnert diese Historien-Serie an "Mulan", nur ohne Kitsch-Balladen, dafür mit genauso viel Herzschmerz und Märchen-Romantik: Yi Hwi wurde als Kind verstoßen, ihr Zwillingsbruder wurde zum Kronprinz. Als dieser allerdings als erwachsener Mann ermordet wird, schlüpft sie in seine Rolle und besteigt mit falscher Identität den Thron.

Wie immer aber kommt die Liebe dazwischen: Yi Hwi verliebt sich in ihren adeligen Lehrer ... Gefühls-Drama nach einer Comic-Vorlage. 

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It's okay not to be okay (2020)

Der Titel klingt nach Coming-of-age-Comedy, der Plot nach pathos-geschwängertem Liebesfilm, in Wirklichkeit aber ist "It's okay not to be okay" eine äußerst vielschichtige, feinfühlige, melancholische, intelligent geschriebene und psychologisch fordernde Parabel über das Anders-Sein, Traumata sowie Fremd- und Selbstbilder.

Ein empathischer (und gutaussehender) Krankenpfleger lebt gemeinsam mit seinem autistischen Bruder, der immer noch darunter leidet, dass er als Kind einen Mord beobachtet hat. Gesellschaft meiden die beiden, sie haben nur sich. Dann tritt eine psychisch kranke Kinderbuch-Autorin in ihr Leben, die drei erkennen, dass ihre Vergangenheit miteinander verwoben ist. Und dass mit dem richtigen Menschen an der Seite jede Krise überwunden werden kann. Zart und eindringlich zugleich!

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Arthdal Chronicles (2019)

Die Fantasy-Historien-Serie "Arthdal Chronicles" erzählt von der Geburt von Zivilisation und Ländern in uralten Zeiten. Es ist eine Geschichte mystischer Helden, ihrer Kämpfe sowie der Einigkeit und Liebe der Menschen, die in dem fiktiven Land Arth leben.

Das Schicksal spielt genauso eine große Rolle wie Machthunger und Loyalität. Zwar um einige Nummern kleiner, aber trotzdem: "Game of Thrones"-Fans sollten sich diese Serie keinesfalls entgehen lassen. Eskapismus pur. 

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Kingdom (seit 2019)

Die Netflix-Original-Serie überraschte KritikerInnen und Publikum gleichermaßen, denn die Prämisse – ein Kronprinz muss sich gegen Zombies und politische Intrigen zur Wehr setzen – klingt auf den ersten Blick nicht gerade einfallsreich und neu, mehr nach: hatten wir schon, thank u, next!

Wer "Kingdom" aber eine Chance gibt – und das sollte jede/r! –, den/die erwartet ein erfrischendes fernöstliches Konglomerat aus (Zombie-)Horror, Action, Sozialkritik, Gefühls-Eldorado und Kung-Fu-Spektakel, das durch und durch asiatischen Geist atmet und Genre-Klassiker würdigt, ohne dabei zur langweiligen Imitation zu verkommen.

Der dramaturgische rote Faden ist die lechzende Sehnsucht nach einer besseren Welt, die den Kronprinzen (die Serie spielt übrigens während der Joseon-Dynastie) zur Wiederholung des Schmerzes treibt, nur um immer wieder aufzustehen. Einnehmend und spannend bis an die Schmerzgrenze.

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