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Die 8 besten Stand-up-Comedy-Shows auf Amazon Prime

Ob Puppet-Comedy, britischer Humor oder ein Begräbnis für 2020: Auf Amazon Prime ist für Spaßvögel aller Nuancen etwas dabei.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

07/05/2021, 08:26 AM

Das Leben kann oft verdammt anstrengend und alles andere als lustig sein. Besonders die vergangenen Monate während der Pandemie gestalteten sich für die meisten von uns, obwohl mitunter zum Nichtstun verdammt, äußerst mühsam. Zum Lachen gab es nicht viel, im Gegenteil: War und ist man tagtäglich mit den schockierenden, ärgerlichen, deprimierenden und furchterregenden Nachrichten konfrontiert, ist uns eher zum Heulen zumute!

Höchste Zeit also, dass wir endlich wieder herzhaft lachen und all den Schwierigkeiten, Hürden und Herausforderungen des Lebens den humoristischen Stinkefinger zeigen – und das mit einem gehörigen Grinsen!

Stand-up-Comedy ist eine gute Möglichkeit, um den Abend möglichst lustig und gleichzeitig tiefsinnig zu gestalten, und eine tolle Alternative, wenn man mal keine Lust auf Komödien oder Sitcoms hat. Und die Lacher im Hintergrund sind hier garantiert nicht eingespielt. 

Amazon Prime hat im Vergleich zu Netflix zwar nicht allzu viel Stand-up-Comedy zu bieten, aber stöbert man ein bisschen, lassen sich doch so einige Humor-Schätze finden, inklusive dem einen oder anderen Geheimtipp.

Die 8 besten Stand-up-Comedy-Shows auf Amazon Prime:

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Bodo Wartke: König Ödipus (2019)

Nur neun Requisiten und äußerst rasante Rollenwechsel benötigt Bodo Wartke, um die bekannte Ödipus-Geschichte in modernisierter Version zu erzählen. Seine Fassung der tragischen Tragödie ist ein erfrischendes und äußerst unterhaltsames Ein-Mann-Stück, das Wartkes Wandlungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Das Klavier bedient er auch noch selbst. Ein Tausendsassa, der auf noch größere Bühnen gehört und der sich in "König Ödipus" austobt, als gäbe es kein Morgen. Humor mit Bildungsauftrag!

Das erwartet euch: Eine Rap-Einlage zum Beispiel. 

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Jim Gaffigan: Quality Time (2019)

Jim Gaffigan ist nicht nur für seinen blassen Teint, sondern auch für seine klugen und immer freundlichen Kommentare zur aktuellen Gesellschaft bekannt. Gaffigan schafft es, was heute beinahe vergessen zu sein scheint: wirklich lustig zu sein, ohne sich dabei auf Schimpfwörter, Unter-der-Gürtellinie-Jokes oder Diskriminierung zu verlassen.

In "Quality Time" fragt sich der viermal grammynominierte Comedian, warum wir immer Ausreden erfinden, wenn wir keine Lust auf ein Event haben und wieso es manchmal angebracht ist, seine Kinder anzulügen. Er macht sich auch über das Konzept von Hundegeburtstagen Gedanken und berichtet über seine Erfahrungen beim New York Marathon.

Klassisches Stand-up im allerbesten Sinne, angenehm unaufgeregt – und der Titel macht dem Programm alle Ehre!

Das erwartet euch: "There are two times when it's socially acceptable to lie: to spare someone's feelings it's okay to lie. It's also okay to lie to cover up a murder. When we learn someone's a murderer (...) we tend to focus on the murder part. We never hear 'I'm angry you killed that guy but frankly I'm more upset about the lying. It's the dishonesty that bothers me.'"

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Yearly Departed (2020)

Stand-Up in Form eines einstündigen Sketches – und eine Gesangseinlage von Christina Aguilera gibt's obendrein: Weibliche Comedy-Größen wie Sarah Silverman, Rachel "Mrs. Maisel" Brosnahan oder Tiffany Haddish halten eine bewegende und höchst satirische Laudatio auf das Jahr 2020 – das Jahr, das eigentlich keines war.

Im Stil einer tieftraurigen Abschiedszeremonie sagen sie unter Tränen und überbordendem Pathos Lebewohl zu Partys, Umarmungen, Freundschaften, One-Night-Stands, KünstlerInnen-Karrieren, Motivation, Lebensfreude und dem Streaming-Dienst Quibi. 

Ja, das ist alles bitterböse und höchst schwarzhumorig. Es ist aber auch kathartisch, auf komplexe Weise lebensbejahend und vielleicht der einzige Weg, mit dem Schicksalsjahr 2020 abzuschließen. Denn wenn wir eins in der Krise gelernt haben, dann das: Schwere Zeiten übersteht man nur, wenn der Humor nicht verloren geht. Oder auch das: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 

Das erwartet euch: “But what is tragically certain is that there was still so much left on Earth for them to not learn.” (Patti Harrison über "Rich Girl Influencers") 

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Rob Delaney: Jackie (2020)

Der KritikerInnen-Liebling packt in diesem als Serie verpackten Stand-up-Special über die Freuden und Schrecken seines Lebens in London aus: im Tee schwimmen, übers Ohr gehauen werden, die Monarchie, Vater und Ehemann sein, der Aufstieg des Sexbots und das Verschwinden seines Freundes Jackie.

Das ist alles unterhaltsam und gerade so frech, dass es nicht prüde ist, aber auch niemandem wirklich weh tut. Delaney ist ein Meister darin, menschliche Unzulänglichkeiten zu entdecken und in humorvolle Geschichten mit Identifikationsfaktor zu verpacken. Öfters eher leise als laut, aber immer sehr pointiert. Nur bei seiner Erinnerung an ein Treffen mit Bill Cosby schluckt man gewaltig.

Das erwartet euch: “Because in America, if you get sick, even if you have good private, 'good' private insurance, you still have to take your credit cards, and your mom’s credit cards and your neighbor’s credit cards, and melt them down, and fashion them into a kayak that you paddle into the hospital and beg them to help you.” (über seine Liebe zum britischen Gesundheitssystem)

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Jimmy O. Yang: Schnäppchen (2020)

In seinem allerersten Stand-up-Special erzählt Jimmy O. Yang davon, wie AsiatInnen Präsenz zeigen und wie als kleiner Mann Dates mit großen Frauen ablaufen. Er gibt Einblick in sein Bemühen, Englisch zu lernen (Stichwort: Rap-Videos!) und verrät, wieso er seine altmodischen Eltern enttäuscht hat.

Ob es also um Anpassung, Culture-Clash oder peinliche Jugendsünden geht: Zum Lachen gibt's hier eine ganze Menge! Yang setzt auf Stereotypen-Humor und wirkt dabei trotzdem nie peinlich, weil er sich vor allem über sich selbst lustig macht. Und das ist immer sympathisch.

Das erwartet euch: "'You're the first Asian guy I've ever been with.' – 'What do you want? A fortune cookie?!'" (über seine Date-Erfahrungen als Asiate)

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Sascha Grammel: Keine Anhung (2013)

"Keine Anhung" von Sascha Grammel hat zwar bereits einige Jahre am Buckel, unterhält aber immer noch auf ganzer Linie: Der talentierte und sympathische Bauchredner präsentiert ganze 97 Minuten lang Puppet-Comedy vom Feinsten und vermittelt damit ein Lebensgefühl, das herrliche Infantilität sowie die ersehnte Simplizität der alten Tage vermittelt.

Grammel erweckt das innere Kind in uns zum Leben, weil er selbst nie verlernt hat, Kind zu sein. Natürlich dürfen auch die beliebten Puppen-Charaktere Adler-Fasan Frederic Freiherr von Furchensumpf, Schildkrötendame Josie und Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Hacke nicht fehlen. 

Endlich mal eine (perfekt inszenierte) Stand-up-Comedy, bei der sowohl Jung als auch Alt ohne Fremdschämfaktor bestens unterhalten werden. Zurücklehnen, genießen und das innere Kind umarmen.

Das erwartet euch: "Ich hatte einen Unfall." "Beim Fahrradfahren...?" "Nein, beim Frisör."

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Chris Ramsey: Approval Needed (2019)

Alle lieben Chris Ramsey. Nicht verwunderlich, seine Bühnen-Präsenz ist hochenergetisch, seine Aura lebensbejahend, seine Sicht auf sich selbst höchst augenzwinkernd und sein Charme irgendwie Lausbuben-haft und gleichzeitig zutiefst britisch.

Auf der Bühne des Newcastle Tyne Theatre lässt er uns an seiner saukomischen Sicht auf alles teilhaben, was ihn und somit auch uns bewegt: von großen über kleine Probleme erzählt er, aber auch über Probleme, die noch nicht passiert sind, Probleme, die nicht passiert werden und Probleme, die nur in seinem Kopf eine Party feiern. Wir feiern gerne mit.

Das erwartet euch: "It's not what I say. It is the manner in which it is said."

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LOL: Last One Laughing (2021)

Zwar keine Stand-up-Comedy, aber mit einigen Stand-up-Einlagen und einfach so genial komisch, dass sie bei unserer Liste nicht fehlen darf: die Comedy-Show "LOL: Last One Laughing", die eben mal so die Crème de la Crème der deutschen Comedy-Szene in einer WG vereint. 

Anke Engelke, Barbara Schöneberger, Carolin Kebekus, Max Giermann, Kurt Krömer, Wigald Boning, Torsten Sträter, Rick Kavanian, Mirco Nontschew und Teddy Teclebrhan versuchen sich mit viel Kreativität und vollem Körpereinsatz gegenseitig zum Lachen zu bringen – ohne dabei selbst eine Miene zu verziehen. Denn: Wer zuerst lacht, fliegt – aber wer zuletzt lacht, gewinnt. All dies findet unter den wachsamen Augen und Kameralinsen von Gastgeber Michael Bully Herbig statt.

Das Konzept (das auch schon in Japan, Mexiko und Australien für Erfolge sorgte) geht auf: Wenn man den Comedians zusieht, wie sie alles tun, um nicht ihren Lachkrämpfen zu ergehen, ist das lustiger als offensive Gag-Feuerwerke. Da der Humor der TeilnehmerInnen höchst unterschiedlich ist, ist für jeden Lach-Geschmack etwas dabei. Noch nie war Humor, bei dem keiner lacht, so lustig.

Das erwartet euch: Comedians wie Teddy, die in die Offensive gehen, um KollegInnen leiden zu lassen.

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