Serien-Review: Westworld, Staffel 2, Episode 5

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Serien-Review

Westworld, Staffel 2, Episode 5: Maeve wird zur Hexe von ShogunWorld

Serien-Review: Der Sci-Fi-Thriller nimmt sich Zeit, um die einzelnen Handlungsstränge zu spinnen.

von

Erwin Schotzger
Erwin Schotzger

05/23/2018, 12:43 PM

Die Suche nach ihrer Tochter führt Maeve in der Episode "Eine neue Stimme"(Originaltitel: Akane No Mai) in eine andere Welt. Endlich hat ShogunWorld den von Fans mit Spannung erwarteten ersten Auftritt in der Science-Fiction-Serie Westworld. Neben Maeve sehen wir diesmal auch Dolores und Teddy wieder. Alles scheint sich diesmal nach dem Aufstand der Hosts abzuspielen. Nur kurz wird der der Handlungsstrang rund um einen verwirrten Bernard und Karl Strand (Gustaf Skarsgård) fortgesetzt, der in der Gegenwart (rund zwei Wochen nach dem Aufstand der Hosts) spielt. Seit dem Cliffhanger der ersten Episode liegt dieser Handlungsstrang brach.

 

FREEZE ALL MOTOR FUNCTIONS! Wer die Westworld-Episode "Eine neue Stimme" noch nicht gesehen hat und nichts darüber erfahren will, sollte hier nicht weiterlesen. SPOILER-ALARM.

 

Maeve entdeckt ihre neue Stimme

Serien-Review: Westworld, Staffel 2, Episode 5
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Die Suche nach ihrer Tochter verstrickt Maeve (Thandie Newton) und ihre Begleiter diesmal tief in laufende Narrative von ShogunWorld. Doch wie Lee (Simon Quarterman), der Cheferzähler von Westworld, feststellt, halten sich auch hier die Hosts nicht mehr an die von ihm vorgegebenen Abläufe. Sizemore beschreibt ShogunWorld als eine noch brutalere Welt für Kunden, denen Westworld zu zahm war. Tatsächlich geht es hier noch blutiger zur Sache als in Westworld. Aber die Hosts funktionieren auch hier nach denselben Prinzipien. Sizemore hat sogar einige Hosts nach Vorbildern in Westworld gestaltet.

In Akane (Rinko Kikuchi) findet Maeve nicht nur ihr ShogunWorld-Pendant, sondern auch – wenn man das bei Robotern so sagen kann – eine Seelenverwandte. Obwohl sie diesen Park so schnell wie möglich wieder verlassen will, um weiter nach ihrer Tochter zu suchen, hilft sie Akane gegen den anrückenden Shogun und seine gewalttätige Armee. Dabei kommt Maeve zugute, dass sie auch hier die Hosts mit Befehlen steuern kann. Sie muss sie nur auf Japanisch aussprechen. Sizemore stellt sich dabei als nützlich heraus. Er macht sie darauf aufmerksam, dass die Hosts alle Sprachen (der verschiedenen Parks) sprechen können. Doch der Shogun reagiert auf die Hexe mit dem Abschneiden der Ohren seiner Soldaten.

Dann entdeckt Maeve aber eine neue Superkraft, die sie ihre "neue Stimme" nennt: Sie kann auch ohne ein Wort zu sagen in die Kommunikationssysteme der Hosts eindringen. So gibt sie den Soldaten des Shoguns den Befehl, sich gegenseitig abzuschlachten. Eine eindrucksvolle Gabe, die Maeve wohl noch einige spektakuläre Auftritte bescheren wird. Abgesehen von diesen interessanten Details wirkt die ShogunWorld-Episode aber eher wie eine Filler-Episode im Maeve-Handlungsstrang.

 

Dolores nimmt immer dunklere Züge an

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Dolores (Evan Rachel Wood) und Teddy (James Marsden) sind indessen in die Stadt Sweet Water zurückgekehrt, wo alles seinen Anfang nahm. Teddy empfindet die Stadt als seine Heimat. Dolores will ihm klar machen, dass dieses Gefühl falsch ist. Doch die Identitätsfindung von Teddy läuft nicht ganz nach den Vorstellungen von Dolores. Sie kann mit einem gütigen und offenherzigen Cowboy nichts anfangen. Ihr schwebt eher ein skrupelloser Revolutionär vor. Schön, dass man Hosts umprogrammieren kann. Genau das macht Dolores dann auch mit Teddy. Von einem gefangenen Techniker lässt sie Modifikationen an seinen Charaktereigenschaften vornehmen. Auf einem Tablet ist kurz zu sehen, dass unter anderem Empathie reduziert und dafür Aggression erhöht wird (Details hat ein Reddit-User festgehalten). Wohin diese Änderungen den armen Teddy führen, wird sich noch zeigen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass Teddy unter den toten Hosts aus der ersten Episode war.

 

Was ist mit Bernard?

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Kurz sehen wir auch Bernard (Jeffrey Wright) wieder. Allerdings den verwirrten Bernard in der Gegenwart, der am Strand von Sicherheitschef Ashley Stubbs (Luke Hemsworth) und Karl Strand (Gustaf Skarsgård) aufgelesen wurde. Am Ende der ersten Episode wurde ein großer Teil der Hosts tot in einer Bucht treibend gefunden, darunter auch Teddy. Nun werden diese Hosts analysiert. Dabei stellt sich heraus, dass ihre Daten nicht nur gelöscht wurden. Die Gehirne der Hosts scheinen teilweise "jungfräulich" zu sein, als ob noch nie etwas darauf abgespeichert worden wäre? Das ist für Strand ebenso ein Rätsel wie für Bernard.

Falls es sich dabei überhaupt um Bernard und nicht Arnold handelt. Denn Ford hat Bernard eine menschliche Persönlichkeit herstellen lassen. Eine These lautet, dass es sich dabei um die Persönlichkeit von Arnold gehandelt hat. Möglichweise läuft also inzwischen ein neuer Arnold-Host herum, der nicht nur – wie Bernard – auf der Persönlichkeit Arnolds basiert, sondern sogar – was bei James Delos gescheitert ist – die digitale Persönlichkeit von Arnold besitzt. Das würde auch die Verwirrung von Bernard erklären.

Westworld lässt sich zurzeit sehr viel Zeit, die einzelnen Handlungsstränge zu spinnen. Dabei werden viele Fragen aufgeworfen. Manche Stränge sind spannender als andere. Letztlich ist aber die spannende Frage, ob es die Macher und Autoren von Westworld schaffen werden, die Fragen plausibel aufzulösen und die Handlungsstränge zu einem Showdown zusammenzuführen. In jedem Fall ist bei diesem Tempo noch mit einigen Staffeln zu rechnen.

 

Erwin Schotzger

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