White Material

F, 2009

FilmDrama

Irgendwo in Afrika, in einer von Bürgerkriegen gebeutelten Gegend, versucht Maria verzweifelt ihre Kaffeeplantage zu retten. Auch wenn dies große Gefahren für sie und ihre Familie birgt.

Min.100

Bereits in ihren Filmen Beau travail, L'Intrus oder 35 rhums forschte die französische Filmemacherin Claire Denis nach jenen Dingen, die die Welt im Innersten zusammenhalten: Gewalt und Leidenschaft, Traum und Erinnerung, Alltag und Routine, Fremdheit und Zärtlichkeit. In ihrer jüngsten Arbeit, White Material, folgt sie der Auflösung einer Kaffeeplan­tage in den Wirren eines afrikanischen Bürgerkriegs. Die Arbeiter fliehen, die Besitzerin versucht, im Dorf neue Arbeiter zu organisieren, um die Ernte noch einzufahren, der Mann will seine Haut durch Geschäfte mit dem Bürgermeister und seinen Milizen retten, der Vater ist sterbenskrank, und der erwachsene Sohn ist auch keine Hilfe, weil er längst auf seinem eigenen Trip ist. Aber so einfach sind die Beziehungen bei Denis nie zu durchschauen, weil man sie sich auch selbst erschließen muss. Die Faszination rührt daher, dass die Figuren nie um Aufmerksamkeit buhlen, sondern nur so viel preisgeben, wie man in die Begegnung mit ihnen zu investieren bereit ist. Durch ihre Welt bewegt man sich auf Augenhöhe, erst tastend, dann neugierig, bis man irgendwann gefangen ist. Und wenn die Gewalt dann ausbricht, folgt sie nicht den üblichen Regeln des Kinos, sondern mit einer Beiläufigkeit, in der ihre Willkür und Grausamkeit umso schockierender spürbar werden. Wie genau und zugeneigt der Blick von Claire Denis ist, merkt man schon daran, dass man Isabelle Huppert selten so bei sich gesehen hat wie hier. (Michael Althen)

(Text: Viennale 2009)

IMDb: 7

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