Winter ade
DDR, 1988
Dokumentation über die Schicksale sehr unterschiedlicher Frauen in den letzten jahren der DDR.
Min.115
Auch wenn der Augenschein das Gegenteil zu beweisen scheint: Ein Frauenfilm ist Winter ade nur in zweiter Linie. Darauf verweist schon der Filmtitel, der jene Hoffnung auf Veränderung signalisiert, von der die Endzeit der DDR geprägt war. Helke Misselwitz war unterwegs im letzten Jahr in der DDR, beginnend an jener Schranke, vor der sie geboren wurde, reiste von Norden nach Süden, und sprach mit jenen, die am ehesten Auskunft geben können über die Menschlichkeit in einem Land: mit den Frauen.
Sympathie erfüllt jede dieser Begegnungen. Die Sympathie der Filmemacherin zu den Frauen vor der Kamera. Sympathie der Frauen für die Regisseurin, die mit ihnen ins Gespräch kommt, mit den starken und den selbstbewußten, die mit Souveränität die Fragwürdigkeiten benennen, und mit denen, die sich nur schwer zurechtfinden in der Welt, die hart arbeiten und sich mühsam durchs Leben schlagen. Punkmädchen und Arbeiterinnen, Intellektuelle und Mütterliche, Alte und Junge und Kinderreiche. Vieles ist ihnen selbstverständlich, was heute ungewöhnlich klingt. Heiterkeit durchzieht den Film, Nähe und Wärme. Und trotz aller Kritik, bleibt da noch viel Hoffnung für eine menschliche Zukunft. filmhaus stöbergasse
Winter ade... ist offen und sehr lebendig, voller Brüche und Widersprüche, traurig, poetisch, aber oft auch sehr komisch.
Deutschlandbilder Ost, Stuttgart 1995
Ein grüblerischer und emotionaler, herber und sinnlicher Film, schwarz-weiß fotografiert, in alltäglichen Ansichten vom alltäglichen Dasein. Cinéma vérité - Kino der Wahrheit.National-Zeitung, Berlin 1988
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Regie: Helke Misselwitz, Gudrun Plenert