zeitnah, weltfern 11: 4. Todesboten

FilmDrama

Hans Steinhoff, Deutschland 1938 GESTERN UND HEUTE Musik Peter Kreuder 35mm/Schwarzweiß, Ton 11 Minuten Geza von Bolváry, Deutschland 1942 SCHICKSAL Drehbuch Gerhard Menzel Kamera Hans Schneeberger, Sepp Ketterer Musik Anton Profes Bauten Werner Schlichting, Kurt Herlth Kostüme Manon Halm Ton Bruno Suckau, Herbert Janeczka Schnitt Arnfried Heyne Darsteller Heinrich George, Christian Kayssler, Will Quadflieg, Gisela Uhlen, Werner Hinz, Walter Lieck, Heinz Woester, Heinz Ohlsen, Wilfried Seyferth, Annie Rosar, Oskar Sima, Oskar Wegrostek Produktion Wien-Film GmbH (Wien) 35mm/Schwarzweiß, Ton 87 Minuten Der Tod bekommt eine Funktion. Glaubensbereitschaft wird an ihn gebunden und gleichfalls die Vision der Auferstehung. Er tritt in Allianz mit Treue und Opfergang auf und gehört in diesem Ensemble zur Grundausstattung nationalsozialistischer Propaganda. Neben Gustav Ucickys Wort und Tat gestaltet 1938 mit Hans Steinhoff ein weiterer Starregisseur des NS-Kinos einen Wahlfilm zum Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich. In Gestern und heute benennt die Off-Stimme, womit der Nationalsozialismus «aufgeräumt hat»: leere Fabriken und Werkstätten, Arbeitslosigkeit, Hunger und Inflation, die Schmach des Ersten Weltkrieges, ein volksfremdes System, das die Jugend verkommen ließ, Klassenkampf und Brudermord - u. a. sind kurze Sequenzen aus Der Brand des Justizpalastes in Wien zu sehen. Die Montage setzt die Reihe gegen das Lose, die Richtung gegen das Auseinanderstürmende, das Zentrum gegen den Pluralismus, den Schrei der Begeisterung gegen den Widerspruch, inszeniert den Anschluss als Befreiung. Zwei wesentliche Bewegungen gehen diesem Akt voraus: die Formung einer Volksgemeinschaft als Block, die den neuen Gesetzen von Anstand und Ehrlichkeit gehorchen wird, und deren Bewaffnung. In Schicksal sorgt Heinrich George für Gefühlsübertragungen. Er weckt Mitleid und visualisiert den Schmerz, der aus der Furcht erwächst, geliebte Dinge zu verlieren. Er bündelt die Treue des Untergebenen mit der Naivität eines Gemüts, dem keine Last zur Bürde wird. Sein Geheimnis trägt er lange schweigend mit sich: der Gefühlsbetonte ist ein Henker. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 17 Jahren und führt in den Balkan. 1919 weigert sich ein feudaler Fürst, die Friedensbeschlüsse, die in der Hauptstadt unterzeichnet wurden, anzuerkennen. Sein Aufstand scheitert. Er ist bereit, in den Tod zu gehen und regelt das Erbe. Sein treu ergebener Kastellan Stefan Rakitin wird bestimmt, die Aufgabe des Henkers zu übernehmen. Er erhält dafür sein Leben und wird die Kinder des Fürsten retten und erziehen. Das Vermächtnis des Herren an ihn lautet: Der Sohn soll Rache üben. 17 Jahre später. In Sofia arbeitet ein Mann unermüdlich. Er erträgt Erniedrigungen, denn er hat ein Ziel: den inzwischen erwachsenen Kindern ein großzügiger Vater zu sein. Den Auftrag seines Herren hat er eigenwillig erfüllt: Er hat liebevoll erzogen und den Rachegedanken ausgespart. Doch Boten des Vergangenen tauchen auf. Einer stellt Stefan auf eine bittere Probe. Die Tochter präsentiert ihren Bräutigam. Es ist der ehemalige Feind, der die Hinrichtungen veranlasste. Stefan bleibt seinem Schicksal treu, obgleich dessen Konsequenz Tod und Vernichtung sind. Er tötet den Mann, geht für seine Tat ins Gefängnis und kehrt müde heim. Die Geschwister verzeihen, richten ihn auf, nennen ihn Vater. Sentiment und Tod als Spielart politischer Mobilisierung im Jahr 1942.

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