Der Gejagte

Affliction

USA, 1997

FilmDrama

Ein einfacher Straßenpolizist mit persönlichen Problemen wird zum hoffnungslosen Kämpfer gegen eine millionenschwere Verschwörung.

Min.114

In Paul Schraders Affliction geht es um ein Thema, das den Regisseur nicht mehr losgelassen hat, seit er Taxi Driver geschrieben hat: um die Isolation eines Mannes, dessen Existenz auseinanderfällt, um die Spielregeln des Alltags, die ihn zum Verlierer machen, um einen Stau der Gefühle, der ins Pathologische wächst und sich nur noch in Gewalt entladen kann. Diesmal aber findet alles in den White Mountains von New Hampshire statt, und der Held weiß genau, dass ihn sein Hang zur Gewalt nur zerstören kann. Nick Nolte spielt ihn als einen Mann, dem alle Wege versperrt sind. Während sich bei Martin Scorsese die ganze Wut der 70er Jahre noch in einem kathartischen Finale entladen konnte, wird Nolte langsam von innen zerfressen. Dabei bleibt es nicht aus, dass auch der Regisseur Schrader als jemand erscheint, dem immer mehr Wege versperrt wurden, und der darauf mit immer mehr Kühle und Reduktion reagiert. (Tobias Kniebe) Die Ehe des Wade Whitehouse ist lange gescheitert. Wenn seine Tochter Jill ausnahmsweise einmal zu Besuch kommt, sagt sie meist nur: «I wanna go home». Schrader ringt deutlich mit der überragenden Vorlage, die minuziös ein Männerleben in Trümmer legt. Er inszeniert bedächtig, lässt den Akteuren Zeit, ihre heiseren Sätze mühsam herauszukeuchen. Das Drama, die Winterlandschaft, die Gewalt zwischen Vater und Sohn: Schrader erzählt nicht, um zu rühren, eher wie um ein Tabu herum oder um eine Tragödie, deren mythischer Hintergrund zerfällt. (Bert Rebhandl)

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