Trilogie der Leidenschaft - Auf der Flucht

Cavale (La Triologie II)

Frankreich, Belgien, 2002

FilmDramaThrillerKrimi

Bruno bricht aus dem Gefängnis aus und sucht verzweifelt Unterschlupf bei seinen Freunden.

Min.117

Bruno Le Roux, ehemaliges Mitglied einer revolutionären Terroristenorganisation, bricht aus dem Gefängnis aus und schlägt sich nach Grenoble durch, wo er wieder Kontakt aufnimmt mit Jeanne, die inzwischen Lehrerin geworden ist und Mann und Kinder hat. Bruno möchte die Organisation reformieren, aber Jeanne hat unter die gemeinsame Vergangenheit einen Schlussstrich gesetzt. In Un Couple épatant taucht Bruno gegen Ende als Flüchtender auf, wovor wissen wir nicht, und er hat unsere Sympathie etwas Gefährliches trauen wir ihm nicht zu, schon weil wir uns in einer Komödie befinden, und beim Happy End scheint er mit der Perspektive bedacht, dass auch für ihn alles gut wird. Wir lachen über den «Helden» von Un Couple épatant , der gerade dabei ist, sich eine große Verschwörung um sich herum zusammenzufantasieren und der Bruno darin weil er ihn ein italienisches Lied singen hört die Rolle eines Mafia-Gangsters zudenkt. Die Ironie: Es ist alles viel schlimmer. Auch am Anfang von Cavale sind wir auf Brunos Seite, weil wir ihn bei einem Gefängnisausbruch begleiten, der Film seine Perspektive einnimmt und wir ihn also unhinterfragt (und geschult von unzähligen Ausbrecher-Filmen, in denen die Entflohenen stets mehr oder minder zu Unrecht im Gefängnis saßen) als unseren Helden akzeptieren. In seiner wortlosen Methodik erinnert der Film da nicht nur thematisch an Bressons Un Condamné à mort sest échappé. Nach und nach aber erfahren wir, dass Bruno Mitglied einer Terrorgruppe war, und er taucht wieder auf im Leben von Menschen, die einst seine Gefährten waren und heute daran am liebsten nicht mehr erinnert würden. Ohne Bruno (oder die Aussteiger) platt zu denunzieren, ohne die Ordnung der Welt schöner zu reden, als sie ist, ohne einen «richtigen» Weg zu preisen, schafft es Cavale, greifbar zu machen, wie beängstigend es wirklich ist, wenn jemand beschließt, dass die Verfolgung seiner Ideale und Ziele auch den Tod anderer Menschen rechtfertigt. Nie geht es dem Film darum, Bruno vom «System» einfangen zu lassen, einer «gerechten», die Normalität wieder absichernden Strafe zuzuführen. Aber wann immer Bruno anfängt, sein Tun mit abgespulten Polit-Parolen zu verbrämen, dann schreit in diesem Film dazu das Wissen heraus, dass es so nicht gehen kann dass auch das nur eine Sprache der Unmenschen ist. (Thomas Willmann)

IMDb: 7

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