© Michele K. Short/Netflix

Filmkritik

"All die verdammt perfekten Tage": Teenie-Romanze auf Netflix

Netflix zeigt mit seiner neuen Eigenproduktion, dass auch die Alltagsprobleme Jugendlicher uns zu Tränen rühren können.

von Oezguer Anil

03/19/2020, 11:37 AM

Violet (Elle Fanning) steht vor dem Abgrund. Nachdem ihre Schwester vor einem halben Jahr bei einem Autounfall starb, hat sie jede Freude am Leben verloren und möchte Selbstmord begehen. Als sie gerade dabei ist, sich von einer Brücke zu stürzen, läuft ihr Schulkollege Theodore (Justice Smith) an ihr vorbei. Er hält sie von dem Sprung ab und die beiden kommen einander näher. Der aufgeweckte Theodore schenkt Violet seine ganze Aufmerksamkeit und hilft ihr, die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Starke Charaktere

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„All die verdammt perfekten Tage“ basiert auf dem Roman von Jennifer Niven, die auch das Drehbuch für den Film verfasste. Das Projekt stand schon 2015 in den Startlöchern, musste aber wegen unterschiedlichster Schwierigkeiten verschoben werden. Elle Fanning war von Anfang an die treibende Kraft hinter dem Projekt und blieb dem Stoff trotz zahlreicher Regisseuren- und Produzentenwechsel treu. Die Teenie-Romanze stellt zwei facettenreiche Figuren in den Mittelpunkt, die trotz ihrer Unterschiede auch zahlreiche Gemeinsamkeiten haben. Die Handlung kommt sehr gut ohne klassische Konflikte aus und beschränkt sich auf die Probleme von Jugendlichen in ihrem Alltag. Es braucht dabei keine bösen Antagonisten, sondern allein die Tatsache, dass jemand zwei Tage auf Nachrichten nicht antwortet, gleicht für einen verliebten Teenager schon einem Weltuntergang. Dieses Gefühl wird auch glaubwürdig vermittelt, ohne dabei die Charaktere bloßzustellen.

Kleine Momente ganz GROSS

Es ist erfrischend, einen Teenie-Film zu sehen, der die Probleme des Milieus ernst nimmt und auch keine Scheu davor hat, sein Publikum vor den Kopf zu stoßen. Das Liebespaar ist fantastisch geschrieben und gespielt, so dass man ihnen einfach gerne dabei zusieht, wie sie auf ihren Fahrrädern die Stadt erkunden oder sich gegenseitig blöde Witze erzählen. Allein für den Mut, sich auf die kleinen Momente zu konzentrieren, sollte man dem Autorinnen-Duo und den Produzenten einen Preis verleihen.

Die Chemie stimmt

Elle Fanning brilliert als melancholische Jugendliche, die trotz ihrer Beliebtheit in der Schule Abgründe in sich trägt. Sie stand schon im Alter von drei Jahren vor der Kamera und hat als 21-jährige eine beeindruckende Filmografie zu bieten, in der sie bereits mit Regiegrößen wie J. J. Abrams, Nicolas Winding Refn oder Alejandro Gonzalez Inarritu zusammengearbeitet hat.

Neben Fanning glänzt aber auch der noch nicht so bekannte Justice Smith. Es ist unglaublich, wie er es schafft, eine Figur zu verkörpern, die emotional derart instabil ist, aber äußerlich dennoch vor Selbstbewusstsein strotzt. Er spielte bereits kleinere Rollen in „Jurassic World“ und „Margos Spuren“, aber verdient definitiv mehr Chancen, um sein Können als charismatischer Hauptdarsteller unter Beweis zu stellen.

Nicht nur für Teenies

„All die verdammt perfekten Tage“ ist nicht nur ein Film für Jugendliche, sondern schafft es auch, einem erwachsenen Publikum die eine oder andere Träne herauszulocken.

 

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