Stanley Kubricks großes Anti-Kriegs-Drama.

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Alle großen Kriegsfilme - von Kon Ichikawas' Nobi bis zu Terrence Malicks' The Thin Red Line - zeigen den Krieg, indem sie die Frage stellen "Was ist der Mensch?" Full Metal Jacket stellt eine weitere Frage: Was macht aus Menschen kriegsfähige Soldaten?
Eine Doppelhorrorkammer: erstens das Ausbildungslager, die Fabrik der Soldaten; zweitens der Krieg, das Funktionieren der fabrizierten Tötungsmaschine Mensch. In der ersten Kammer findet Bildung statt. Soldatenbildung: Menschenverbildung.

Alles, was an adoleszenten, amerikanischen Wesen männlichen Geschlechts an Stolz und Sensibilität, Verantwortung und Denken erinnern könnte, wird im "Trainings-Camp" gebrochen, verwüstet, annulliert. Das Sprechen ersetzt durch Brüllen oder durch Plärren verblödeter Lieder in der Art von "This is my rifle, this is my gun; one is for fighting, one is for fun."
Die zur Tötungsgier umfunktionierte Libido wendet sich gegen den "Feind".

Zweites Schreckenskabinett: die Kaiserstadt Hue zur Zeit der Tet-Offensive. Statt Dschungel oder exotischer Bauten: nichts als die enervierende Mondlandschaft des Krieges. Sinnloses Einschlagen der Geschoße ins Fleisch. Unschöne, unflätige Tode. Zuletzt eine Volte, die die Absurdität noch absurder macht. Der Scharfschütze, der das Platoon dezimiert, ist eine vietnamesische Frau, eine schwarzhaarige Schönheit. Ihre Auslöschung wird zu einem qualvollen pornographischen Akt in der stumpfen Kette der anderen Pornographismen des Krieges. Danach ziehen die Soldaten fort, um irgendwo weitere sinnlose Taten zu verrichten oder sinnlos zu sterben. (Harry Tomicek)Filmmuseum

IMDb: 8.3

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