Herr Wichmann aus der dritten Reihe

D,

FilmDokumentation

Min.90

Herr Wichmann von der CDU hat Karriere gemacht. Schon vor zehn Jahren hat der junge Provinzpolitiker im Bundestagswahlkampf alles gegeben: sein ganzes Urlaubssemester, 30.000 Euro aus eigener Tasche und die Bereitschaft, sich auch mal auslachen zu lassen. Um "frischen Wind" in die Politik zu bringen war er damals durch die Altenheime, Schulen und Betriebe der Uckermark getingelt. Am Ende erreichte er bloß schlappe 21 Prozent, hatte Schulden bei der Bank und wieder was gelernt.


Der ungelenke Hinterbänkler war das ideale Fressen für Regisseur Andreas Dresen, der ihn damals mit einem kleinen Team begleitet und den Dokumentarfilm HERR WICHMANN VON DER CDU gedreht hat. Als kleiner Mann aus Ostdeutschland war er nämlich genau wie Dresens Filmfiguren: schlecht gekleidet, aber noch lange kein schlechter Mensch. Und als Politiker war er unschuldig, aber unheilbar.


Dresen wird sich also gefreut haben, als Wichmann 2009 in Brandenburg in den Landtag nachrückte, denn damit bot sich die Möglichkeit für ein Sequel. "Manchma hilftet ja, wenn die Politik sich einschaltet", sagt Wichmann zum Beispiel, und: "Jeder kann nur an seiner Stelle seinen Dschobb so gut wie möglich machen." Das macht er dann auch. Er sammelt Unterschriften gegen die Schließung von Polizeiwachen, ist in der Kantinenkommission und fährt täglich stundenlang durch die Gegend zu Seniorenmodenschauen, Dampferfahrten und Kreistagsausschusssitzungen. Was er kaum je äußert, ist eine wirklich kontroverse politische Meinung. Keine Überzeugung, keine Vision und keine eigene Idee. Die Ära Merkel ist an der Basis angekommen.

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