Madame Bovary (1934)
F, 1934
Langeweile, Herzeleid, Verwelken, das unruhige Herz und seine Gewissheiten, das geduldige Fleisch und sein beständiger Zerfall: Gustave Flauberts Madame Bovary.
Min.103
Renoir ließ sich für seine Exegese dieser heiligen Schrift der Romankunst auf einen eigentlich nur angemessenen Materialexzess ein: Alles, alles musste echt sein, geradezu Pagnol-echt, nur damit die Darsteller vor all dieser Echtheit agieren konnten, Decorum bis zur Erstarrung - die Welt als Bühne des Bürgers.
Wobei hier diese Welt, die Natur, den Bürger der Lächerlichkeit preisgibt, nicht ohne Gnade, aber im vollständigen Bewusstsein ihrer Dauer auf Erden. Was ist daneben schon die Bourgeoisie, dieser kosmische Sekundenbruchteil? Ein souverän "gescheitertes" Meisterwerk, dessen Genie einige Dekaden brauchte, bis es endlich (an)erkannt wurde. (R.H.)
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Schauspieler: Valentine Tessier, Pierre Renoir, Alice Tissot, Helena Manson, Max Dearly
Regie: Jean Renoir
Autor: Jean Renoir, nach Gustave Flaubert