"Der Heimweg": Wie hart war der Dreh des Fitzek-Films?
Szenenmotiv zu "Der Heimweg"
Wo Sebastian Fitzek draufsteht, bekommt man kompromisslos harte Thriller-Kost geboten – da macht auch die Prime-Video-Verfilmung seines Bestsellers "Der Heimweg" keine Ausnahme. Ab 16. Jänner können sich die Krimifans davon überzeugen. Luise Heyer spielt darin eine Frau, die vom sogenannten Kalenderkiller als neues Opfer ausgewählt wurde.
Der Serienmörder stellt sie vor eine teuflische Alternative – entweder, sie tötet ihren Ehemann (Friedrich Mücke), oder sie selbst wird noch in dieser Nacht ermordet. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an einen Telefonseelsorger (Sabin Tambrea), und der verhängnisvolle Abend nimmt seinen Lauf. Wie es weitergeht, wollen wir euch hier natürlich nicht verraten und stattdessen ein paar Einblicke in die Dreharbeiten bieten.
Welche Szenen waren besonders intensiv?
In einem Interview mit der Hauptstarstellerin und ihren beiden Berufskollegen, das fürs Presseheft geführt wurde, geben die drei darüber Auskunft, ob sie durch eine bestimmte Szene besonders gefordert wurden. Für Luise Heyer war "am intensivsten das Gefühl der Panik, das Klara die ganze Nacht in verschiedenen Stadien hat. Die Panik verändert sich, auch wenn sie immer da ist. Ich wollte eine Frau erzählen, die dieses Gefühl nicht mehr verbergen kann, aber gleichzeitig versucht, sich nicht davon zu sehr einnehmen zu lassen. Es gelingt ihr mal besser und mal schlechter. Mal ist die Angst so überwältigend, dass sie dissoziiert. Mal gibt sie auf, nur um im nächsten Moment trotzig und gestärkt zu kämpfen zu beginnen. Ich bin zwar erschöpft und erkältet, aber glücklich aus dem Dreh gegangen."
Für Friedrich Mücke erwies sich "der gesamte Prozess als herausfordernd. Jede Szene hat ihren eigenen Anspruch und erfordert eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Figur. Es gab keine einfache Szene, aber genau das hat es auch so spannend gemacht." Sabin Tambrea meint dazu: "Es waren sehr intensive Drehtage, bei denen ich ohne jeden Gegenschuss im Fokus stehen durfte, und gemeinsam mit [Regisseur] Adolfo [J. Kolmerer] nach der darstellerischen Glaubwürdigkeit meiner Figur gesucht habe, um der Psychologie meiner Rolle in Verbindung mit den Regeln eines spannungsgeladenen Thrillers mit seinen Wendungen gerecht zu werden."
Psychologische Beratung und sensibles Thema
Der Film behandelt Gewalt in einigen Szenen sehr explizit. Auf die Frage, ob es während der Dreharbeiten psychologische Beratung oder besondere Schutzmaßnahmen für Luise Heyer gab, antwortet sie: "Ja, gab es. Ich wurde gefragt, was ich nicht möchte. Das wurde dann gedoubelt. Es gab eine Intimacy-Koordinatorin, die auch sehr genau mit mir geschaut hat, was meine Grenzen sind. Und diese wurden dann kommuniziert und nicht überschritten. Ich wurde immer wieder gefragt, ob ich etwas brauche. Auch als es nachts immer kälter wurde, wurde alles dafür getan, dass ich trotz Kleidchen nicht erfriere."
Der Film behandelt das sensible Thema "häusliche Gewalt". Die Reaktionen auf die Romanvorlage "Der Heimweg" von Sebastian Fitzek im Jahr 2020 waren durchaus positiv – etliche Frauen fühlten sich in ihrer Situation erkannt und verstanden. Kann wohl der Film dieses Gefühl ebenfalls vermitteln? Darauf antwortet Friedrich Mücke: "Es ist in erster Linie ein Genrefilm. Dazu kommt, dass die Leute meistens schon wissen oder sich vorstellen können, auf was sie sich bei einer Fitzek-Verfilmung einlassen. Das alles ermöglicht es, ein breites Publikum zu erreichen und Aufmerksamkeit für ein so sensibles Thema wie häusliche Gewalt zu schaffen. Der Film kann sicher helfen, Bewusstsein zu wecken und vielleicht Verständnis und Identifikation bei den Zuschauern zu fördern."