"Dune"-Film von David Lynch: Darum wurde er ein Desaster

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Warum die "Wüstenplanet"-Version von 1984 ein Kassenflop wurde und Lynch dennoch weiterbrachte.

Denis Villeneuve zeigt uns gerade mit "Dune 2" im Kino, wie man ein Mammutprojekt stemmt und atemberaubende SciFi auf die großen Leinwände zaubert. Doch nicht immer war der Filmtitel "Dune" auch von Glück gesegnet, denn es gab schon vor genau 40 Jahren einen ersten Versuch, die Buchreihe von Frank Herbert in einen Blockbuster zu verwandeln, der ebenfalls zum Auftakt von einem ganzen Filmzyklus werden sollte. 

Das frühere Projekt hat zwar durchaus seine Vorzüge, ist aber an den Kinokassen grandios gescheitert und lässt Regisseur David Lynch bis heute nicht los. Im folgenden Artikel soll zusammengefasst werden, was im Jahr 1984 bei "Dune - Der Wüstenplanet" mit Kyle MacLachlan, Virginia Madsen, Sean Young, Max von Sydow, Jürgen Prochnow und Sting eigentlich so schiefgelaufen ist.

Gekürzte Fassung und fehlende künstlerische Freiheit

Durch sein genial-wildes Langfilmdebüt "Eraserhead" und dem konventioneller angelegten "Der Elefantenmensch" hatte Lynch das Interesse Hollywoods erregt und erhielt daraufhin das Angebot für den SciFi-Blockbuster, dessen Romanvorlage eigentlich als unverfilmbar galt. Lynch hatte sich durch Herberts Roman begeistern lassen und konnte dem Werk, das laut ihm eher ein "inneres Abenteuer" erzählte, viel abgewinnen, weil er in ihm "glaubhafte Charaktere und Tiefe" fand.

Nach Dreharbeiten, die hauptsächlich in Mexiko stattfanden, lieferte Lynch dann eine fast dreieinhalbstündige Schnittfassung an Universal Pictures ab. Das erwies sich für das Filmstudio freilich als zu viel und man ließ dort eine Fassung erstellen, die über eine Stunde gekürzt und wesentlich stärker am Mainstream orientiert war. Dennoch – oder gerade deshalb – wurde das Werk dann ein enormer Flop an den Kinokassen

Lynch war sich bewusst, dass er mit Unterschreiben des Vertrags seine künstlerische Freiheit eingebüßt hatte und somit die Kontrolle über die finale Fassung nicht mehr in seinen Händen lag. Vielleicht erleben wir es ja noch, dass Lynch seine ursprüngliche Langversion wiederherstellen kann. Er selber hat erst in den letzten Jahren diese Möglichkeit angedeutet und wäre durchaus nicht abgeneigt, wie in den Fällen von "Lost Highway" und "Inland Empire" einen Director's Cut abzuliefern.  

Vor Lynch war Jodorowsky

Rückblickend betrachtet, war das für Lynch als Fehlschlag empfundene Werk aber eher ein Ansporn, sich fortan fern von Hollywoods Studiosystem zu platzieren und er bewies gleich durch seinen folgenden Film, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn "Blue Velvet" von 1986 zählt zu seinen absoluten Meisterwerken. 

Vor Lynch war übrigens noch der legendäre Filmemacher Alejandro Jodorowsky an einer "Dune"-Verfilmung interessiert, ließ aber nach umfangreichen Vorarbeiten die Finger wieder von dem Projekt. Auch der Schweizer H. R. Giger, Schöpfer der "Alien"-Figuren, hatte sich als künstlerischer Berater daran beteiligt und einige Entwürfe gezeichnet. Immerhin ist später unter dem Titel "Jodorowsky's Dune" eine eigene Doku zu dieser nie verwirklichten Version erschienen.

 

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