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"Jimmy Savile"-Trailer: Netflix-Doku wird heftig kritisiert

ZuseherInnen werfen Netflix vor, mit "Jimmy Savile: A British Horror Story" Kapital aus Kindesmissbrauch zu schlagen.

von

Manuel Simbürger
Manuel Simbürger

04/07/2022, 01:41 PM

Jimmy Savile, der sich über Jahrzehnte hinweg einer außerordentlich erfolgreichen Karriere in der Unterhaltungsbranche des Vereinigten Königreichs erfreute, sammelte zu Lebzeiten Millionen für wohltätige Zwecke, wurde von der Queen zum Ritter geschlagen und galt als nationales Kulturgut. Seine Beerdigung wurde von der BBC live übertragen, die gesamte Nation trauerte. 

Nach seinem Tod am 29. Oktober 2011 führten unabhängige Untersuchungen sowie Ermittlungen von Scotland Yard jedoch ans Licht, dass Savile ein Sexualstraftäter war, der sich an Hunderten von Menschen vergangen hatte, von denen einige sogar erst fünf Jahre alt waren. Bis heute liegen über 450 Anschuldigungen im Bereich der sexuellen Übergriffe und des sexuellen Missbrauchs gegen ihn vor.

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Netflix-Doku "Jimmy Savile: Eine britische Horror-Story"

Diese schockierende und unfassbar grausige Biographie ist Inhalt der neuen Netflix-Dokumentation mit dem reißerischen Titel "Jimmy Savile: Eine britische Horror-Story", die in zwei Episoden aufgeteilt ist. 

Anhand umfangreicher Archivaufnahmen beleuchtet die Doku-Miniserie Saviles Verhältnis zum britischen Volk, dem Establishment und den Medien, um der Frage auf den Grund zu gehen, wie er es schaffen konnte, eine ganze Nation so lange zu täuschen.

Savile-Doku wird heftig kritisiert 

Obwohl sich Netflix in den vergangenen Jahren einen Namen mit (teils sehr brutalen) True-Crime-Dokus gemacht hat und mit Titeln wie "Tiger King" oder "Der Tinder Schwindler" schwindelerregende Streaming-Zahlen verbuchen konnte, wurde keine Produktion von Beginn an so sehr angefeindet und kritisiert wie die Savile-Doku.

Wie das britische "Hello Magazine" berichtet, werfen viele UserInnen dem Streamin-Portal vor, aus solch einem schrecklichen Verbrechen wie Kindesmissbrauch Kapital zu schlagen und für Geld buchstäblich über Leichen zu gehen. Die Doku hätte niemals in Auftrag gegeben dürfen, so der Konsens. 

"Der Tag, an dem Netflix merkt, dass sie keinen Dokumentarfilm machen müssen, wird wirklich ein guter Tag. Niemand hat danach gefragt", war zum Beispiel in den Sozialen Medien zu lesen. Ein/e andere/r UserIn schlägt in dieselbe Kerbe: "[Die Doku] hätte niemals gemacht werden dürfen. Wir alle lesen die Nachrichten, lasst [diese schrecklichen Taten] nicht nochmal aufleben. Zollt den Opfern Respekt. Niemand muss das schlimmste Ausmaß seines Missbrauchs kennen."

Saviles Opfer hätten bereits genug durchgemacht, so die Meinung vieler UserInnen, unter denen viele betonten, sich die Doku nicht anzusehen. Ein/e UserIn schlug vor, einen Dokumentarfilm zu machen, der sich den Opfern annimmt, mit ihnen und ihren Familien spricht und der Frage nachgeht, wie die Polizei, die BBC und die Gesellschaft sie im Stich ließen. "Das wäre radikaler und besser."

Auch Serie über Sevile kommt

Wie Netflix auf die Kritik reagiert, bleibt abzuwarten (obwohl anzunehmen ist, dass der Streaming-Gigant gar nichts dazu sagen wird). Fix ist jetzt schon, dass neben der Doku-Serie auch eine Drama-Serie auf Netflix erscheint, die über den Aufstieg Saviles zu einem der größten Promis Großbritanniens sowie über dessen Verbrechen erzählt.

Die Hauptrolle wird Steve Coogan übernehmen, die Serie soll drei bis vier Episoden umfassen und in naher Zukunft erscheinen. Auch dieses Projekt wird wohl für ordentlich Furore sorgen ...
 

"Jimmy Savile: A British Horror Story" ist auf Netflix zu sehen. Hier geht's direkt zur Doku!

 

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