Milo Ventimiglia in "The Company You Keep"

Milo Ventimiglia in "The Company You Keep"

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Warum verschwinden Original-Inhalte von Netflix, Disney+ & Co.?

Es wurde uns versprochen, dass Filme und Serien jederzeit online abrufbar sein würden – warum werden dann so viele Titel komplett entfernt?

von

Maike Karr
Maike Karr

08/21/2023, 02:03 PM

Ist euch schon aufgefallen, dass Filme und Serien von Netflix, Disney+ & Co. heimlich, still und leise verschwinden oder nie dort auftauchen? Als wäre es nicht genug, dass Netflix eine gnadenlose Absetz-Masche fährt, verlieren Fans oft ihre geliebten Filme und Serien, ohne dazu weder einen Hinweis noch eine Erklärung zu erhalten.

Was geht da bei den Streaming-Diensten in Hollywood vor sich? Wir haben das Phänomen der verschwindenden Inhalte untersucht und klären euch über die Gründe auf. Außerdem verraten wir euch, welche Produktionen überhaupt auf der "Verschwunden-Liste" stehen. 

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Welche Filme und Serien wurden von Disney+, Netflix & Co. genommen? 

Bei manchen Filmen und Serien hat man nichts mitbekommen, da schlichtweg nie auf ihrem jeweiligen Streamingdienst erschienen sind. Bei anderen, vor allem größeren, Produktionen gab es jedoch einen Aufschrei, als sie von ihrer Plattform, manchmal ohne jede Vorwarnung, entfernt wurden.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, ob eine eurer Lieblingsserien oder -filme auch unter den "Opfern" ist. Wir haben sie für euch nach Streamingdienst geordnet, aber Obacht: Manche Serien und Filme gab es nur in den USA, waren also vielleicht bisher noch gar nicht hierzulande zu streamen. 

Disney+

Vom Streamingdienst des Mauskonzerns wurden bzw. werden 76 Titel entfernt. Darunter "Willow", "The World According to Jeff Goldblum", Remakes von "Black Beauty" und "Im Dutzend billiger" und "Artemis Fowl". Hierzulande ist zudem  "The Company You Keep" mit Milo Ventimiglia nie auf Disney+ erschienen, obwohl die Veröffentlichung bei dem Streamingdienst angesetzt war. 

Paramount+ 

Die Streamingplattform von Paramount hat das Revival von "Twilight Zone" von Jordan Peele, das "Grease"-Remake "Rise of the Pink Ladies" und das "Star Trek"-Spin-off "Prodigy" von der Plattform gelöscht. 

HBO Max 

Der Streamingdienst von HBO hat "Westworld" von ihrer Plattform verschwinden lassen – ein richtiger Schock, da die Serie sowohl bei Kritiker:innen als auch beim Publikum überaus gut ankam.

Netflix 

Der rote Streamingdienst hatte damit gedroht, alle Staffeln von "Arrested Development" von seiner Plattform zu entfernen – und das, obwohl die letzten zwei Staffeln von Netflix selbst produziert wurden. Im Endeffekt blieb die Serie dann aber auf dem Server. 

5 Gründe, warum Original-Content von Plattformen geworfen wird 

Im Großen und Ganzen geht es den Streamingdiensten um Geld – besser gesagt: dem Einsparen von Geld. Das war wahrscheinlich den meisten bis hierhin klar. Doch die große Frage bleibt natürlich: Warum oder genauer gesagt, inwiefern sparen Netflix & Co. Geld, wenn sie Inhalte von ihren Plattformen streichen?

  1. Beliebte Filme und Sendungen verschwinden schnell von Streamingdiensten, um die sogenannten Restzahlungen zu umgehen. Je mehr ein Produkt gestreamt wird, desto mehr Geld erhalten im Nachhinein Cast und Crew – wie Tantiemen also. 
     
  2. Streamingdienste müssen Lizenzkosten zahlen, um Inhalte auf ihrer Plattform hochzuladen – sogar bei eigenen Produktionen. Diese können auch schon mal in die Millionenhöhe gehen. 
     
  3. Auch schlecht laufende Filme oder Serien schaden einem Streamingdienst. Denn diese können die Beliebtheit des jeweiligen Streamingdienstes und damit auch derssen Wert an der Börse mindern. Wenn die Anbieter diese Inhalte also von der Plattform entfernen, können sie damit ihren eigenen Ruf und viel Geld retten.
     
  4. Manchmal wird ein Produkt auch von einem Server genommen, um ihn an eine andere Firma zu verkaufen und so doch noch Profit mit dem Inhalt zu machen.  
     
  5. Streamingdienste wie Netflix und Prime Video sind nicht so sehr von ihrem eigens produzierten Content finanziell abhängig, da sie oft exklusive Deals eingehen und dadurch viel Gewinn machen. So war es zum Beispiel mit Marvels Deal mit Sony im April 2021, wie "Screenrant" mitteilt. 

Warum ist das Verschwinden des Original-Contents so problematisch?

Sowohl für Produzent:innen als auch für Konsument:innen von Streaming-Inhalten ist dieser Trend ein schlechtes Zeichen. Denn zum einen werden Kreativschaffende für ihre Arbeit weniger entlohnt: Wenn ihre Serie oder ihr Film nicht (mehr) auf einem Streamingdienst zu finden ist, werden sie auch nicht bezahlt. Dass ihre Produktionen nirgendwo zum Schauen verfügbar sind, schadet auch dem weiteren Verlauf ihrer Karriere, da so Produktionsfirmen nicht unbedingt einschätzen können, ob ihnen die (bisherigen) Arbeiten des/ der Kreativschaffenden gefallen, was sie veranlassen könnte, diese eher nicht einstellen.  

Doch auch für Fans eines verschwundenen Produkts ist dieser Wandel hart, denn heutzutage verlässt man sich darauf, dass Produktionen stets online verfügbar sind, da es sie meist nicht mehr als DVD gibt und man demzufolge nur noch auf diese Weise an geliebte Filme und Serien kommt. 

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