Straightwashing: Diese 6 Figuren waren ursprünglich queer

Brad Pitt als Achill in dem Film „Troja“ mit Schild und Speer.
Durch Straighwashing hat Hollywood die Identität zahlreicher queerer Figuren verändert.

Lange waren queere Figuren in Hollywood tabu. Das Narrativ des heterosexuellen Mannes, der heteronormative Beziehungen führt, bestimmte die Filmlandschaft. Um alteingesessene Geschlechterrollen zu festigen, wurde mithilfe von Straightwashing (queere Figuren werden als heterosexuell erzählt) beinahe vergessen, dass viele beliebte Charaktere ursprüngliche queer waren.

Von Klassikern bis zu zeitgenössischen Blockbustern. Diese 6 Figuren waren ursprünglich queer:

Kriegerinnen und Krieger in traditionellen Kostümen stehen kampfbereit auf einem Feld.

Black Panther

In den Comics führt Ayo eine romantische Liebesbeziehung zu der Kriegerin Aneka. Nachdem feststand, dass ihr Verhältnis nicht auf der Leinwand fortgeführt werden würde, heizte ein verspielter Blick zwischen Ayo und Okoye im "Black Panther"-Trailer neue Spekulationen an.

Kurz darauf meldete sich ein Sprecher von Marvel bei "PinkNews", um zu verkünden, dass die Beziehung zwischen Okoye und Ayo keine Liebesbeziehung sei. Somit wurde die einzige queere Figur in "Black Panther" gestrichen.

Eine ältere und eine jüngere Frau schauen einander an.

Grüne Tomaten

Die Buchvorlage "Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Café" von Fannie Flagg wurde Ende der 80er-Jahre zu einem Bestseller und erzählt die Geschichte vom lesbischen Paar Idgie und Ruth. In der Verfilmung vom Jahr 1992 ist die Beziehung zwischen den Frauen jedoch rein platonisch. Regisseur Jon Avnet bezeichnete die ikonische Essensschlacht-Szene in seinem DVD-Kommentar als Liebesszene. Auch wenn der Film die Homosexualität der Figuren verschleiert, erhielt er 1992 den Preis für den Film mit dem besten lesbischen Inhalt von der Gay & Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD).

Audrey Hepburn und George Peppard in einer Szene aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“.

Frühstück bei Tiffany

In Truman Capotes 1958 erschienenem Roman ist Paul eine Projektionsfläche des homosexuellen Autors. Seine Beziehung mit Holly Golightly ist nur platonisch, doch um in den 60er Jahren verfilmt werden zu können, wurde Paul als heterosexuell erzählt.

Brad Pitt als Achilles reitet in „Troja“ vor seinen Kriegern.

Troja

Schon in Homers "Ilias" wurde die homoerotische Beziehung zwischen Achilles und Patroklos thematisiert, doch in der Hollywoodverfilmung mit Brad Pitt wurde dieser Aspekt vollkommen ausgeblendet. Anstatt Achilles' Homosexualität anzusprechen, machten die Drehbuchautoren die beiden zu Cousins, um etwaige Spekulationen aus dem Weg zu räumen.

In einem Interview mit dem "Guardian" sagte der Historiker Alex von Tunzelmann: "Keine Götter und keine schwulen Männer. Man wundert sich, wieso sie sich überhaupt die Mühe gemacht haben, einen Film über das Antike Griechenland zu machen."

Nahaufnahme von Mystique, einer blauhäutigen Mutantin mit roten Haaren und gelben Augen.

X-Men

In den Comics wird Mytique als bisexuel dargestellt und hat eine Langzeitpartnerin namens Destiny. Obwohl die Handlung von "X-Men" immer wieder als Metapher für unterdrückte Sexualität gedeutet wird, war Mystique in den bisherigen Verfilmungen immer als heterosexuelle Frau zu sehen.

Matt Ryan als John Constantine in einer Szene, möglicherweise in einem Krankenhaus.

Constantine

In den Comics ist John Constantine bisexuell, jedoch wurde er in der NBC-Serie als heterosexuell dargestellt. In einem Interview mit "EW" sagte der Produzent der "Constantine"-Serie Daniel Cerone, dass die Sexualität kein wichtiger Charakterzug der Figur sei und sie Constantine vielleicht in 20 Jahren als bisexuellen zeigen könnten. Die Zeitangabe war jedoch etwas zu weit gefasst, da die Serie nach nur einer Staffel im Jahr 2015 wieder eingestellt wurde.